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Die Toskana mitten im Trattnachtal - Armin Kienesberger lebt seinen Traum

Sabrina Lang, 26.06.2018 16:35

SCHLÜSSLBERG. Ein Stück Toskana, mitten in der Gemeinde Schlüßlberg, hat sich Armin Kienesberger geschaffen. Auf zwei Hektar Grund bewirtschaftet der 40-Jährige 7000 Rebstöcke mit sechs Weinsorten. Damit hat sich der Schlüßlberger einen Traum erfüllt, wenngleich er als Oberösterreichischer Winzer ein Exot ist.

  1 / 9   Armin Kienesberger in seinem Weingarten, wo sechs Rebsorten den Grundstein für den „Casa Amore“-Wein bilden.

Die „fleißige Biene“ als italienischem Kleintransporter vor dem Haus, den Esel im Garten, das Haus mit italienischem Marmor im Toskana-Stil – Armin Kienesberger hat sich in den „Schlüßlberger Bergen“, am Oberschaffenberg, ein großes Stück Urlaub nach Hause gebracht. In seiner „Casa Amore“, was so viel bedeutet wie Zuhause mit Liebe Wein produzieren, findet er mit seiner Familie seine Ruheoase, sein gleichnamiger Wein und sein Weingarten sind seine zweite Leidenschaft.

Oberösterreich als Weinland

Obwohl Oberösterreich nicht als Weinbaugebiet Nummer eins gehandelt wird, ist es dennoch so, dass Weinbau vor ein paar Hundert Jahren hier keine Seltenheit war. Die Geschichtsbücher dokumentieren, dass besonders der Wein aus dem Aschacher Becken begehrt war – also gar nicht so exotisch, in Oberösterreich Wein zu produzieren, findet Armin Kienesberger. Seit 2010 beschäftigt sich der gelernte Steinmetz mit Wein und fand schnell seine Leidenschaft.

„Ich habe damals beschlossen etwas zu machen, das mir gefällt und wusste, dass in der Landwirtschaft meine Bedürfnisse und handwerklichen Talente vereint werden können“, so Kienesberger. „Und ich wusste, wenn ich mich entschließe in der Landwirtschaft etwas zu machen, muss es etwas Neues sein“. Für den 40-Jährigen war wichtig, dass er auf das Produkt, das er erzeugt, Einfluss hat. „Prosciutto und Parmesan hätten mir zwar auch geschmeckt aber das wäre wohl noch schwieriger gewesen“, sagt der Winzer schmunzelnd. Und so kam es zum Wein. „Da es hier Weinberge gibt, war es logisch, dass es funktioniert“, so Kienesberger, dem es besonders gefällt in und mit der Natur zu arbeiten.

Alles „biodynamisch“

Das Besondere am Wein des Schlüßlbergers ist neben seiner Herkunft, dass der Wein „biodynamisch“ verarbeitet wird. Hier steht die Natur im Mittelpunkt. „Es geht darum, dass der Boden, mit dem man arbeitet, noch gesünder wird“. Gedüngt werde mit Eselmist, gespritzt werden Teeauszüge von getrockneten Pflanzen wie Schafgarbe, Ackerschachtelhalm oder Löwenzahn. „Man wird zum Beobachter der Natur. Man sitzt im Weingarten und fragt sich, was die Pflanzen benötigen. Der Weingarten ist ein Biotop, das von sichaus funktionieren soll“, erklärt der Winzer seine Arbeitsweise. In seinem Weingarten findet sich eine große Artenvielfalt an Pflanzen, Kräutern und Blumen. „Damit werden andere Insekten angelockt, die wiederum Schädlinge fressen“. Die biodynamische Landwirtschaft interpretiert übermäßigen Schädlingsbefall oder Pilzerkrankungen als Folge eines gestörten Gleichgewichts in der Natur.

 

„Casa Amore“ in aller Munde

Stolz ist der Winzer, dass sein „Rosé“-Wein bei einer Blindverkostung in St. Wolfgang im Salzkammergut gewonnen hat. Es wird nun bald eine eigene Wolfgangsee-Edition mit dem Wein aus Schlüßlberg geben. Weitere Infos zum Wein von Armin Kienesberger unter 0699/11144456


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