SCHÖRFLING. In der siebten Saison des Gustav Klimt Zentrums informiert die Klimt-Foundation als Betreiber des Dokumentationszentrums auch heuer wieder in der permanenten Ausstellung „Gustav Klimt & Emilie Flöge – Sommerfrische am Attersee 1900–1916“ mit Klimt-Kino und multimedialen Touch-Screens über Wirken und Schaffen des Weltkünstlers an seinem „Sehnsuchtsort“ im Salzkammergut.
Ausgewählte Faksimiles seiner Attersee-Landschaften, darunter die seit 2017 teuerste am Kunstmarkt, präsentieren Klimts malerische Werkphasen innerhalb seiner Aufenthalte in Litzlberg, Kammer und Weißenbach. Im Grafik-Kabinett entdecken die Besucher den Weltkünstler vorwiegend als erotischen Zeichner, in seinen Entwürfen für den Mosaikfries des Palais Stoclet – die im Klimt-Zentrum als großformatige Reproduktionen dauerhaft eingebaut sind – erkundet man Gustav Klimts Verbundenheit zur Natur. Von den Blüten, Blumen und Bäumen am Attersee inspiriert, schuf Klimt sowohl im Stoclet-Fries als auch in seinen Landschaftsgemälden eine faszinierende symbolistisch-florale Welt, die bis heute Kunstliebhaber weltweit schätzen.
Auch Schiele, Moser und Wagner werden gewürdigt
Anlässlich des 100. Todestages von Gustav Klimt und dreier weiterer Künstlerpersönlichkeiten der Jahrhundertwende – Egon Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner – erhalten auch diese Wegbereiter der Wiener Moderne und ihre Verbindung zum Salzkammergut einen besonderen Themenschwerpunkt in der diesjährigen Saison im Klimt-Zentrum. Einen zeitgenössischen Akzent für die diesjährige Ausstellung im Klimt-Zentrum am Attersee setzt heuer die Schweizer Künstlerin Nives Widauer mit ihrer Videoinstallation „Time Tunnel“.
Widauers Installation gewährt einzigartige Einblicke in die 1877 errichtete historistische Villa Paulick in Seewalchen am Attersee, die als impulsgebender Treffpunkt für Gustav Klimt und Emilie Flöge bekannt wurde. Die Künstlerin verbindet dabei eine Kamerafahrt vom Boden des Attersees, durch das Bootshaus, durch den Garten und durch die Räume der berühmten Villa Paulick bis in ihren Turm und endet mit einem spektakulären Blick über die Dachgiebel. In einer Plattenkamera aus der Jahrhundertwende montiert, betrachtet der Besucher das Video wie in das Innere eines Erinnerungsraumes schauend.
Schwerpunkt Vermittlung
Mit dem Programm „Donnerstags bei Klimt“ fördert die gemeinnützige Privatstiftung den freien Eintritt in das Klimt-Zentrum für Schulklassen. Lehrer sind eingelanden, das Thema „Klimt & Attersee“ im Unterricht zu erarbeiten und die Inhalte bei einem Besuch im Klimt-Zentrum zu vertiefen. Individualbesucher haben in der gesamten Saison jeden Sonntag um 10.30 Uhr die Möglichkeit, mit einem gültigen Ticket eine Gratisführung durch das Zentrum mit einem Klimt-Vermittler aus der Region zu genießen. Weiterführende Informationen bieten Audioguides von Hearonymus für Kinder (gratis!) und Erwachsene (ab 2,99 Euro).
Klimt-Zentrum auch Dokumentationszentrum
Der Attersee präsentiert sich heute als einzigartige Wirkungsstätte des weltberühmten Jugendstilkünstlers Gustav Klimt, der seine Sommer von 1900 bis 1916 regelmäßig in dieser Region verbrachte. Über 40 seiner rund 50 bekannten Landschaftsgemälde sind von dieser Gegend inspiriert, viele seiner Malmotive gibt es heute noch vor Ort zu entdecken. Seit Juli 2012 vermittelt das Gustav Klimt Zentrum in Schörfling in der permanenten Ausstellung „Gustav Klimt & Emilie Flöge – Sommerfrische am Attersee 1900–1916“ die Spuren des prominenten Urlaubsgastes und seiner Lebensgefährtin Emilie Flöge.
Gustav Klimt Themenweg
Bereits 2003 wurde Gustav Klimt am Attersee mit einem Themenweg gewürdigt. Dieser Kulturwanderweg entlang der Promenade in Kammer-Schörfling und Seewalchen gibt einen Überblick zu Klimts Leben und Werk sowie zu den Motiven seines Schaffens in der Umgebung seiner Sommerdomizile Villa Paulick und Villa Oleander am Nordufer des Attersees.
Weitere Informationstafeln am Nordufer befinden sich im Bereich der Ortschaft Litzlberg. Am Südufer setzt sich der Themenweg punktuell in Unterach, Steinbach und Weißenbach fort. Das Forsthaus, Klimts letzte Sommerresidenz am Attersee (1914–1916), wurde von ihm auch zweimal bildlich festgehalten. Die Stelen in den übrigen Gemeinden informieren vertiefend über Klimts Besuche am Attersee.
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