Zukunft der letzten einklassigen Volksschule steht auf wackligen Beinen
SCHWARZENBERG. Dass die Volksschule Schwarzenberg ein Ablaufdatum hat, war stets allen bewusst. Das Ende könnte jetzt aber früher als erwartet, schon mit dem nächsten Schuljahr, kommen. Der Gemeinderat wird darüber in seiner nächsten Sitzung Mitte April abstimmen.
Als der Schulausschuss der Gemeinde bei einem Elternabend vor wenigen Tagen die Stimmung unter den Eltern erhoben hat, ging die Tendenz eher Richtung Schließung. „Das wird auch die Grundlage für den Beschluss in der nächsten Gemeinderatssitzung sein“, meint Bürgermeister Michael Leitner auf Tips-Anfrage. Man habe den Eltern die Situation erklärt und auch auf Unsicherheitsfaktoren aufmerksam gemacht. Die endgültige Entscheidung wird aber der Gemeinderat treffen.
Für den VP-Bürgermeister spielt für die Zukunft der Schule weniger der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle, als vielmehr das Wohl der Kinder: „Wir haben im Herbst acht Schulanfänger. Da ist es doch wahrscheinlich besser, diese gleich in einer neuen Schule starten zu lassen, als sie mitten in der Volksschul-Laufbahn umzuschulen“, meint Leitner. Denn die Schließung der Volksschule Schwarzenberg ist absehbar, schon seit einigen Jahren wird regelmäßig darüber diskutiert.
Auch die Vorteile sehen
Für Direktorin Marianne Zoitl kommt das voraussichtliche Ende dennoch überraschend. „Ich hätte die Schule noch gerne weitergeführt“, meint sie und spricht damit die ursprünglichen Pläne an, die Volksschule zu schließen, wenn sie selbst in drei Jahren in Pension geht. „Natürlich ist eine einklassige Führung schwierig, aber man muss auch die Vorteile sehen. Wir wollen ja nicht nur Wissen stopfen, sondern fürs Leben lehren – das ist in einer kleinen Schule leichter umsetzbar“, sagt die Direktorin. Und punkto schulischer Leistung brauchen ihre Kinder den Vergleich mit anderen Schülern sicher nicht zu scheuen.
Schwarzenberg mit derzeit zwölf Schülern ist die letzte einklassige Volksschule im Bezirk Rohrbach. Die nächstgrößeren haben rund 30 Schüler. Für Pflichtschulinspektor Markus Gusenleitner ist es „auf jeden Fall vernünftig, so kleine Schulen zu schließen: Sie sind nicht einfach zu unterrichten und teuer“. Auch das Land will solche Kleinstschulen auflösen.
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