1. Oktober ist Welt-Vegetariertag: Warum ein kleiner Vegetarier in jedem von uns stecken sollte
ST. MARTIN/BEZIRK. Ein kleiner Vegetarier sollte zumindest tageweise in jedem von uns stecken. Davon ist die St. Martiner Diätologin Andrea Kasper-Füchsl überzeugt, die wir anlässlich des Welttags der Vegetarier am 1. Oktober zum Gespräch über die alternative Ernährungsform trafen.
In Österreich isst beinahe jeder Zehnte bereits fleischlos, wobei zwei Drittel davon weiblich sind. Dabei gibt es auch im Vegetarismus verschiedene Abstufungen bis hin zur extremsten Form, nämlich der veganen. „Manche machen daraus sogar einen kompletten Lebensstil und dehnen den Verzicht auf alle tierischen Produkte sogar auf andere Lebensbereiche wie zum Beispiel ihre Kleidung aus“, erklärt Kasper-Füchsl, die bereits seit 2005 selbstständig als Diätologin tätig ist. Im TTZ Linz ist sie in einer Praxisgemeinschaft mit anderen Beratern und Therapeuten aus dem Gesundheitsbereich angesiedelt und 2011 hat sie in ihrem Haus in St. Martin ebenfalls eine Praxis eingerichtet.
Mängel verhindern
„Der Verzicht auf Fleisch aus verschiedenen Gründen, etwa weil es einem nicht (mehr) schmeckt oder aus einem ethischen Standpunkt heraus ist meist der Einstieg in den Vegetarismus. Leider ist diese Ernährungsform noch immer mit der Befürchtung verknüpft, dadurch irgendwelche Mängel zu entwickeln. Dabei heißt es überhaupt nicht, dass man nicht auch einen Mangel haben kann, wenn man Fleisch isst. Vielseitigkeit und Ausgewogenheit sind viel wichtiger. Mit dem normalen Vegetarismus kann man seinen Nährstoffbedarf recht gut abdecken“, erklärt die Expertin. Jene Stoffe, die einem durch den Fleischverzicht fehlen, könne man recht einfach über den Verzehr von Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen auffüllen. Beim Veganismus sei das schon nicht mehr ganz so einfach, „das muss man dann schon recht gut planen.“
Speiseplan erweitern
Ob sie Vegetarismus als alltagstaugliche Ernährungsform guten Gewissens empfehlen kann, beantwortet Andrea Kasper-Füchsl ganz eindeutig mit „Ja“ – und empfiehlt generell auch den „Eingefleischten“, öfter vegetarische Tage einzulegen, bisher unbekannte Zutaten kennenzulernen und so seinen Speiseplan sukzessive zu erweitern. Mit Hilfe kleiner Schritte kann es dann auch gelingen, seine Ernährung vielfältiger, gesünder und auch ausgewogener zu gestalten – ob mit oder ohne Fleisch, jeder wie er mag.
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