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Autor Martin Zels und seine Suche nach familiären Wurzeln

Margarete Frühwirth, 03.12.2018 11:04

ST. NIKOLA. Der Autor und Musiker Martin Zels wurde in Straubing, einer alten Herzogsstadt an der Donau in Niederbayern geboren. Nach einem Musikstudium führte ihn sein Weg zum Dirigieren, Komponieren, weiter zur Lyrik und schließlich zu seinem Debüt-Roman „Aus der Haut“.

Martin Zels und die Faszination seines Wohnwagons          Foto: Marion Faist
Martin Zels und die Faszination seines Wohnwagons Foto: Marion Faist

Wer sich mit der Person Martin Zels auseinandersetzt, sieht sich unweigerlich auch mit seinem außergewöhnlichen Domizil, einem fahrbaren Mikrohaus, konfrontiert. „Es ist tatsächlich so, dass die Menschen neben meiner Arbeit auch immer an meinem „Wohnwagon“ interessiert sind. Da führt kein Weg vorbei“, lacht Zels. Diese Form des Wohnens habe ihn schon immer fasziniert, dass sie aber mehr mit ihm zu tun hat, als er zunächst ahnte, war ihm erst während der Entstehung seines autobiografischen Romans bewusst geworden. „In meiner Familiengeschichte stieß ich auf die Tatsache, dass ein Teil meiner Großeltern in einem Zirkuswagen gelebt hatte. Plötzlich war mir klar, woher diese Faszination herrührte.“

Der Blick auf die Donau

Der vielseitige Künstler leitete 17 Jahre ein Theater in Nürnberg, erhielt Kompositionsaufträge in Nizza und lebt seit einem Jahr in Struden –  in seinem Mikro-Haus auf 33 Quadratmetern, völlig autark mit Fotovoltaik und Pflanzenkläranlage. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Themen, an denen wir uns nicht vorbeischwindeln können. Schauen wir einfach nur, in welcher Welt wir leben“. Die Bauweise aus Holz mit Lehmputz unterstreicht den Gedanken. Den Strudengau lernte er durch seinen langjährigen Freund, den inzwischen  verstorbenen Maler Prasthan Dachauer kennen. Als besonders inspirierend erlebt der Künstler den Blick auf die Donau – ein Bezug zu seiner Herkunft und zu seinem Roman. Als Eremit in seiner Kartause darf man sich Martin Zels jedoch keinesfalls vorstellen. Durch seinen Beruf ist er viel unterwegs und taucht gerne in den Großstadttrubel Wiens ein, um dann wieder zurückzukehren in die Abgeschiedenheit an den Ufern der Donau in St. Nikola.

INFO

Am Ufer der Donau beginnt Max Voss zu schreiben. Er ist auf der Suche nach den eigenen familiären Wurzeln und hofft, sich dadurch endlich selbst zu begreifen. Sind wir tatsächlich so untrennbar verbunden mit den Schicksalen unserer unmittelbarsten Vorfahren? Oder lebt man nur sein eigenes Leben? Unentwegt sammelt Max Scherben, Fetzen, Klumpen auf, immer begleitet von der Stimme seines verstorbenen Vaters. Süden und Osten, die beiden kardinalen Himmelsrichtungen der Donau, werden zum Spiegel zweier Familiengeschichten. Einer niederbayerischen und einer deutsch-polnischen. Max sieht in Abständen nach seinen Vorfahren, belauscht ihre Nöte und Geschicke, bis ihre verworrenen Wege sich mehr und mehr mit den seinen verweben und er schon bald nicht mehr weiß, wessen Geschichte er sich da eigentlich erzählt.

Martin Zels. Aus der Haut. Roman

ISBN 978-3-99200-216-0

280 Seiten, Hardcover, € 22


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