Tierarzt: Mit Abstand, Vorsicht und Vernunft durch die Coronavirus-Krise
ST. OSWALD. Abstand, Vorsicht und Vernunft – damit geht Tierarzt Oliver Mascher mit seinen drei Mitarbeitern durch die Corona-Krise. Ihre tierischen Patienten können wie immer auf ihre Hilfe zählen.
Ob eine verletzte Kuh, ein Pferd mit Kolik oder ein Kleintier wie Katze und Hund zu behandeln sind – der Tierarzt aus Stiftungsberg und sein Team sind zur Stelle. „Ein Mundschutz bringt nicht viel, aber natürlich achten wir darauf, am Einsatzort nur das Notwendigste anzugreifen und dem Tierbesitzer nicht nahe zu kommen“, berichtet Mascher, der seinen Beruf seit 1995 ausübt. Häufiges Händewaschen und Desinfektion vor der Weiterfahrt sind ohnehin selbstverständlich.
Kontakte minimieren
„Wenn Besitzer von Kleintieren in die Praxis kommen, machen wir die Termine so aus, dass sich möglichst niemand begegnet.“ Kinder oder Begleitpersonen sollen nicht mitkommen, darauf wird auch auf der Homepage aufmerksam gemacht. Medikamente bekommen die Kunden außerhalb der Praxis ausgehändigt. Auch die vier Tierärzte achten darauf, nicht zuviel zusammenzutreffen. „Wir tauschen unsere Autos nicht mehr aus.“
Ihr Einsatzgebiet umfassst den ganzen Bezirk Freistadt, oft geht es aber auch über die Bezirksgrenzen hinaus. „Zur Zeit schauen wir, dass wir im Bezirk bleiben, da es in den Nachbarregionen Urfahr-Umgebung und Perg sehr viele Corona-Infektionen gibt“, sagt Mascher. Haus- und Nutztiere sind vor der Infektion mit Covid-19 übrigens gefeit, weiß der Veterinär, nicht aber vor der Ansteckung mit anderen Corona-Virusstämmen.
Corona im Tierreich
„Der Kälberdurchfall ist zum Beispiel auf einen Corona-Virus zurückzuführen.“ Zweimal pro Woche ist Oliver Mascher zur Schlachterei- und Fleischuntersuchung bei Sonnberg Biofleisch in Unterweißenbach und bei Direktvermarktern im Einsatz. Hygiene ist dabei oberstes Prinzip. „Die Landwirtschaft ist ein riesen Wirtschaftsfaktor und unverzichtbar für Nachschub in den Geschäften“, sagt der Tierarzt.
Hygiene am Hof
Den Bauern rät er, am Hof derzeit besonders auf die Vermeidung von möglichen Corona-Ansteckungen bedacht zu sein. „Der direkte Kontakt ist am gefährlichsten, daher sollten auch Landwirte am besten mit möglichst wenigen Menschen zusammenkommen.“ Ist das Corona-Virus an der Luft nur ein paar Minuten ansteckend, könne es auf Metallteilen wie Türschnallen laut Studien wesentlich länger gefährlich bleiben. Desinfektion sei daher nie verkehrt. „Türschnallen kann man aber auch ganz einfach mit dem Ellbogen aufmachen, um Berührungen zu vermeiden.“
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