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Das ungeklärte Massaker am Pernleitenhof

Reinhard Leeb, 31.10.2017 17:54

ST.PETER/AU. Vor 70 Jahren, am 24. Oktober 1947 fand der Österreichweit größte und bis heute ungeklärte Mordfall am Pernleitenhof im Dobratal statt. Wolfgang Haidin arbeitet an einem Buch über den Fall.

Der Pernleitenhof, auch Sternleitenhof genannt
  1 / 3   Der Pernleitenhof, auch Sternleitenhof genannt

Wolfgang Haidin ist mittlerweile pensionierter Lehrer und Autor des Buches „Stalingrad. Kampf und Gefangenschaft. Überlebt! Aus den Lebenserinnerungen des Josef Schönegger“. Er beschäftige sich seit über 20 Jahren mit dem Österreichweit größten ungeklärten Mordfall, der sich um Schleichhandel und die schwierigen Lebensumstände im Bezirk Amstetten in der Nachkriegszeit unter der Besatzung der Russischen Armee dreht.

Das Massaker

Dieses Verbrechen wurde am 24. Oktober 1947 am Bauernhof „Pernleiten“, Dorf St. Peter in der Au, verübt, kostete elf Menschen (darunter sechs Kinder, das jüngste nur 18 Monate alt) das Leben und bleibt bis heute unaufgeklärt. Ermordet wurden die Bauersfamilie Esterka, die Untermietfamilie Mayr und der ungarische Knecht Lajos Amhofer.

„Russenzeit“

Eine russische Kommission untersucht den Mordfall zwei Tage lang, kommt aber zu dem Ergebnis, dass Angehörige der Roten Armee nichts mit dem Fall zu tun haben können, obwohl am Abend des Mordtages zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Uniformierte Ausweiskontrollen am Hof durchführen und die später aufgefundenen Projektile und Hülsen eindeutig Verfeuerungsmerkmale russischer Maschinenpistolen tragen. Neun Opfer werden mit jeweils nur einem Schuss hingerichtet, zwei mit einem Rührholz erschlagen. Gerüchteweise wird dieser Mordfall mit angeblich sehr reichen Ungarn, die in den letzten Kriegsmonaten vor der heranrückenden Roten Armee aus ihrer Heimat geflüchtet sind, in Zusammenhang gebracht. Ein ungarischer Versorgungsstab ist ab Jänner 1945 am Hof einquartiert, wird von Soldaten der Deutschen Wehrmacht entwaffnet. Vor ihrer Weiterflucht sollen sie dort wertvollen Schmuck versteckt haben, den der Bauer Jahre später nach Ende des Krieges auf deren Verlangen nicht wieder herausrücken will. Er rechtfertigt sich damit, dass die Russen alles gestohlen hätten.

Eine Mauer aus Angst

Zeitzeugen, deren Aussagen in einem 200-seitigen Erhebungsakt protokolliert sind, erklären, dass am Hof Wochen vor dem Überfall sehr große Angst geherrscht hat. Viele Zeitzeugen, die Wolfgang Haidin später zu interviewen versucht hat, halten sich sehr bedeckt, wundern sich, dass er „sich gar nicht fürchte, wenn er diesen Fall wieder aufgreife“. Andere vermuten, dass er in St. Peter „auf eine Mauer des Schweigens stoßen werde“. Welche Gründe dahinterstecken, kann Haidin bis heute nicht herausfinden. Angst dürfte jedenfalls eine Rolle dabei spielen.

Nachforschungen werden unterdrückt

Der schon erwachsene und nicht mehr am Hof wohnende Sohn der Untermietfamilie Mayer versucht 1951 in dem Fall zu recherchieren, dem vier seiner Familienangehörigen zum Opfer gefallen sind. Schon nach kurze Zeit wir der in einem Brief aufgefordert, „...dies gefälligst sein zu lassen, ansonsten es ihm wie seiner Familie ergehen werde....“. Diese unverhohlene Morddrohung veranlasst ihn tatsächlich, seine Nachforschungen einzustellen. Den Brief soll er zerrissen haben. Mit seiner Schwester, die in Deutschland lebt, 2006 aber leider 81-jährig verstorben ist, hatte Haidin in den Jahren 1996 bis 2000 Briefkontakt. Sie hat ihm viel über das Leben am Hof erzählt.

Das Buch

Der Textentwurf „Das Massaker am Sternleitenhof“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Zum einen aus einem „dokumentarischen Roman“, wo Fakten mit Fiktion „gemixt“ wird, wobei Haidin die Namen der agierenden Personen mehr oder weniger stark verändert hat. Welche Personen real sind, kann man abertrotz veränderter Namen erahnen.

Der zweiten Teil ist eine Dokumentation aus Gerichtsakten, Zeugenprotokollen, Obduktionsbefunden, Zeitungsberichten, Gemeinde- und Pfarrchroniken, Zeitzeugeninterviews und Briefen aus dem Briefkontakt mit einer Tochter der ermordeten Untermietfamilie Mayer. Sie war damals zwei Wochen vor dem elffachen Mord aus dem Bauernhof ausgezogen.


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Antworten
m
m
30.01.2019 23:04

Das ungeklärte Massaker am Pernleitenhof

meine grossmutter ging nach hause von der Arbeit an diesem Wochenende

Antworten
m
m
30.01.2019 23:06

wir lebten auf dem Hof für kurze zeit

n
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Gastuser
Gastuser
12.05.2018 01:25

den hund haben sie auch ersclagen

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Wolfgang Haidin
Wolfgang Haidin
17.06.2019 20:44

Das Massaker

Von einem erschlagenen HHund stand nichts in den Gerichtsakten!!! Bitte bei mir melden!
Kontakt: Ich stehe im Telefonbuch ....
LG

n