Handbikerin aus St. Peter mischt Männerdomäne auf
ST. PETER AM WIMBERG. Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter Elisabeth Egger, doch die Strapazen haben sich mehr als gelohnt: Die bald 21-Jährige darf sich Staatsmeisterin im Handbike nennen.
„Im November hatte ich mein erstes Training und im Jänner das erste Rennen“, erzählt die junge Behindertensportlerin aus St. Peter. Am vergangenen Wochenende absolvierte sie die Staatsmeisterschaft mit zwei Rennen in Attnang-Puchheim und Schwanenstadt. „Es war sehr anstrengend, aber eine super Erfahrung für mich“, ist sie zu Recht stolz auf sich und ihre Leistung in der bisher männlich dominierten Sportart. Sie ist seit acht Jahren wieder die erste weibliche Handbikerin in ihrer Klasse.
Mit altem Rad am Start
Trainiert wird meist jeden zweiten Tag mit ihrem Handbike, das ein Bekannter für sie aus einem alten, geschenkten Rad gebaut hat. Damit war sie auch schon im April beim Linz-Marathon am Start.
Zum Handbiken ist sie durch die Mitgliedschaft im Rollstuhl Sportclub Oberösterreich (RSC Heindl OÖ) gekommen. „Ich bin immer schon gerne Rad gefahren und weil ich durch meinen Rollstuhl viel Kraft in den Armen habe, hat mich die Kombination fasziniert“, so Elisabeth Egger. Im Rollstuhl sitzt sie, weil sie bei der Geburt unter Sauerstoffmangel litt und deshalb an Spastiken leidet. Übrigens hat sie auch eine sportlich begabte Zwillingsschwester, Maria: Diese beginnt gerade mit dem Turniersport im Reiten.
Ziel: Neues Handbike
Natürlich hat der jüngste Erfolg bei Elisabeth Egger, die beruflich als Sekretärin in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich tätig ist, nun sportliche Ambitionen geweckt: „Am 25. Juni findet mein nächstes Rennen statt und da will ich auch wieder mein Bestes geben. Mein nächstes wichtiges Ziel ist aber ein neues Handbike. Vielleicht finden sich ja bald Sponsoren dafür.“
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07.06.2017 14:46
Handbice
Hallo Elisabeth - gibt es für ein Handbice genauer Bauvorschriften? rudolfkehrer@gmx.at