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'Willkommen Mensch' in Haunoldstein

Leserartikel Werner Pelz, 07.10.2015 22:22

HAUNOLDSTEIN. In der Gemeinde ist man seit August auf der Suche nach privatem Wohnraum für Flüchtlinge - der Erfolg blieb bislang allerdings aus. Nun luden die Initiative „Willkommen Mensch in Haunoldstein“ und das Kath. Bildungswerk der Pfarre zu einer Infoveranstaltung, zu der mehr als 80 Interessierte gekommen waren. Christian Köstler von der Caritas St. Pölten berichtete über die rechtlichen Grundlagen sowie über Zahlen und Fakten zum Thema Asylwerber in Österreich.

  1 / 3   Bei der ersten Infoveranstaltung von Willkommen Mensch in Haunoldstein zum Thema Asyl (von links): Karl Lahmer, Felix Montecuccoli, Eva Ruhs, Bürgermeister Hubert Luger, Gerda Lackner, Christian Köstler von der Caritas, Angela Lahmer-Hackl und Pfarrer Christof Heibler. Foto: Privat

„Die Initiative Willkommen Mensch in Haunoldstein ist seit August auf der Suche nach Wohnraum für Flüchtlinge in der Gemeinde“, sagt Karl Lahmer, einer der Sprecher der Gruppe. Bisher aber ohne Erfolg. Bürgermeister Hubert Luger, der bereits seit Anbeginn in der Initiative aktiv mitwirkt, betont: „Wir wollen auch als kleine Gemeinde einen Beitrag bei der Suche nach Quartieren leisten und nicht warten bis wir dazu vom Gesetzgeber gezwungen werden.“ Derzeit gilt die 1,5 Prozent-Regelung nur für Gemeinden über 2000 Einwohner.  Zumindest ein bis zwei asylberechtigte Familien sollen in der Gemeinde aufgenommen werden, hofft die Initiative. Wichtig sei der Gruppe auch objektive Informationsarbeit, betonten Gerda Lackner und Angela Lahmer-Hackl, die an dem Abend durch das Programm geführt haben.

Wer Flüchtling aufnimmt sollte auch zur Betreuung bereit sein

Felix Montecuccoli, der einem jungen afghanischen Flüchtling eine Wohnung in Mitterau zur Verfügung gestellt hat, berichtete über seine persönlichen Erfahrungen. „Eine Wohnung vermieten ist die eine Seite, die zweite Seite ist die Betreuung und Begleitung zu Behörden und Ämtern und die Bewältigung des täglichen Lebens. Er habe jetzt eine Aufgabe übernommen, sagt Montecuccoli, und er stelle sich auch der Aufgabe und bemühe sich um die Integration des jungen Mannes und vor allem auch, dass er schnell und gut Deutsch lernen kann. Dafür erntete Montecuccoli großen Beifall. 

FP erwartungsgemäß auf Gegenkurs

Kritisch betrachten FPÖ-Funktionäre die Flüchtlingshilfe. Jeder kann persönlich jemand auf seine eigenen Kosten aufnehmen, meint FPÖ-Gemeinderat Robert Schöggl.

200 Euro Grundversorgung pro Flüchtling und Monat

Ein erwachsener Asylwerber erhält in Österreich in der Grundversorgung pro Monat 200 Euro für Essen und dem täglichen Bedarf (z. B. Fahrkarten und alle anderen Ausgaben) sowie 120 Euro Mietkostenzuschuss pro Monat.  Asylwerber dürfen mit kleinen Ausnahmen nicht arbeiten. Erst wenn jemandem Asyl gewährt wird, kann er arbeiten und hat Anspruch auf die Mindestsicherung. Das ist auch unserer Ziel, dass wir in Haunoldstein Menschen aufnehmen, die bereits asylberechtigt, d.h. anerkannte Flüchtlinge sind, die auch hier bleiben dürfen, erklärt Lahmer. Damit ist auch die Integration in der Gemeinde leichter möglich. Bei dieser Integrationsarbeit wollen die Initiativenmitglieder tatkräftig mithelfen, beim Deutsch lernen, in der Unterstützung bei Behördenwegen, beim Kontakt mit Vereinen und Bewohnern im Ort.

Die Gründungsmitglieder der Initiative Haunoldstein sind: Manuel Aigner, Josef Anzenberger jun., Elisabeth Fuchs, Janette Gruber, Thomas Hierner, Fabienne Heiden, Anna Klaus, Gerda Lackner, Angela Lahme-Hackl, Karl Lahmer, Bgm. Hubert Luger, Felix Montecuccoli, Eva Ruhs, Martina und Leopold Schweiger und Sepp Winklmayr.

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Kontakt Redaktion Tips St. Pölten // Werner Pelz, Mobil: 0676 700 11 75 // Mail: w.pelz@tips.at oder we_pe@gmx.at // Post: W. Pelz, Postfach 39, 3101 St. Pölten


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