Ortsreportage: Nußdorf ob der Traisen - eine lebenswerte Gemeinde
NUSSDORF OB DER TRAISEN. Auf der linken Seite des unteren Traisentales liegt die Marktgemeinde Nußdorf auf 249 Meter Seehöhe. Sie umfasst zirka 15 Quadratkilometer und hat 1720 Einwohner.
Wegen des milden Klimas wird Nußdorf gerne das Meran des unteren Traisentales genannt. Während die Höhenzüge zum größten Teil noch mit Wald bedeckt sind, dienen die lössbedeckten Hänge dem Wein- und Obstbau. Es reifen hier vom Klima begünstigt Reben, die Obst und hochprämierte Weine hervorbringen.
Jährliche Weinfeste
Im wunderschönen Ambiente des Schlossgartens und in den alten Gewölben des Schlosskellers finden alljährlich Weinfeste statt, bei denen die besten Weine der Region zu verkosten sind. Im hellen und großzügigen Obergeschoß des historischen Schlosskellers wurde ein Urzeitmuseum errichtet. Hier werden sensationelle prähistorische Funde gezeigt. Das Traisental ist schon seit der Zeit der Mammutjäger – um 30.000 vor Christus – von Menschen besiedelt. Als begünstigter Lebensraum und Verkehrsknotenpunkt hatte diese Region in der Urzeit eine ähnliche herausragende Bedeutung wie Carnuntum zur Zeit der Römer.
Wander- und Radwege
Nußdorf ist Ausgangspunkt vieler Wander- und Radwege zu traditionellen Zielen wie der Wallfahrtskirche Maria Elend, der Wallfahrtskirche Wetterkreuz, dem Aussichtspunkt auf dem Parapluiberg oder der Reichersdorfer Wohnhöhle.
In kürzester Zeit ist die Wohnhöhle, die über den Weinbergen am Waldrand liegt, nach ihrer Instandsetzung zu einem beliebten Ausflugsziel mit herrlichem Fernblick bis zum Schneeberg geworden. Die Wohnhöhle beim kleinen Steinbruch war bis zum Ersten Weltkrieg bewohnt. Original Anstrichreste aus der damaligen Zeit sind noch sichtbar.
Wunderschöne Ausblicke
Beim Wandern und Radfahren durch die Weinberge bietet sich Besuchern ein wunderschöner Ausblick ins Donau- und Traisental. Ausgebildete Weinbegleiter führen zu unterschiedlichen Themen durch die Nußdorfer Weinberge. Jede Tour endet mit einer kleinen Kostprobe von Weinen oder Fruchtsäften. „Zum Ausklang des Ausfluges empfehle ich den Besuch bei einem unserer Heurigen“, betont Bürgermeister Heinz Konrath.
Energiewende
„Die vergangenen zehn Jahre standen ganz im Zeichen der Energiewende – auch in Nußdorf“, erklärt der Orts-Chef. So wurde das Gemeindeamt mit den Gemeindewohnungen sowie der Kindergarten thermisch saniert. Auf beiden Gebäuden wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. „Ein wichtiger Schritt war die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Gemeindesaales. Hier konnten eine Bankfiliale, ein Jugendraum sowie ein Veranstaltungssaal eingebaut und durch einen Zubau der notwendige Platz für einen Nahversorger geschaffen werden“, so Konrath. In den letzten beiden Jahren wurde laut Orts-Chef die vierklassige Volksschule saniert, die Musikschule in das Volksschulgebäude integriert und die Turnhalle einer Innensanierung unterzogen.
Positive Weiterentwicklung
„Die geografische Lage im Zentralraum und die günstigen Verkehrsanbindungen sind für uns die Voraussetzung für eine positive Weiterentwicklung. Durch die große Nachfrage nach Wohnraum konnten in den letzten Jahren zirka 80 Genossenschaftswohnungen und Reihenhäuser neuen Wohnungseigentümern übergeben werden“, freut sich Konrath. Reges Interesse herrsche auch an Baugrundstücken zur Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern.
In Nußdorf gibt es zwei Nahversorger, einen dreigruppigen Kindergarten, eine vierklassige Volksschule mit neuer Musikschule, Gast-, Heurigen- und Winzerbetriebe, einen Praktischen Arzt sowie Kleinunternehmer. „Für Kinder stehen öffentliche Spielplätze, für die Jugend und Junggebliebenen Sportplätze, ein Beachvolleyballplatz sowie Wander- und Radwege zur Verfügung“, so Konrath. Zudem seien eine eigene Wasserleitung mit Brunnen und drei Hochbehältern sowie eine Schmutz- und Regenwasserkanalisation im gesamten Gemeindegebiet vorhanden.
Zukünftige Projekte
„Durch den regen Zuzug ist es notwendig, bis September 2016 eine Kinder-Tagesbetreuungseinrichtung neben dem Gemeindeamt mit Verbindung in den Kindergarten zu errichten“, so Konrath. Weiters soll der Breitbandausbau für ein schnelleres Internet forciert werden. „Nach Gesprächen soll der Glasfaserausbau bis in die Ortsmitte von Nußdorf im heurigen Jahr und dann für die übrigen Katastralgemeinden erfolgen“, betont der Orts-Chef. Abgesehen von der Erweiterung der Infrastruktur im gesamten Gemeindegebiet sei für die nächsten Jahre die Erweiterung des Betriebsgebietes entlang der Schnellstraße S33 samt der Errichtung der erforderlichen Aufschließung ein wichtiges Thema.
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