NUSSDORF OB DER TRAISEN. Wer die schönsten Funde der Ausgrabungen des Bundesdenkmalamtes aus den vergangenen 30 Jahren sehen möchte, sollte sich auf jeden Fall nach Nußdorf ob der Traisen begeben: ins Urzeitmuseum.
Die Funde – Schmuck, Keramik, Waffen und Werkzeug – stammen alle aus dem unteren Traisental mit dem Schwerpunkt Franzhausen, einem Ortsteil von Nußdorf. Der Rundgang durch den Hauptraum des Museums ist nach den Epochen der Urzeit gegliedert: Er reicht von den Stationen der altsteinzeitlichen Jäger und Sammler mit den entsprechenden Resten von Eiszeittieren über die ersten festen Ansiedlungen jungsteinzeitlicher Bauern auf den Hoch- und Niederterrassen bis zu den bronze- und eisenzeitlichen Weilern und Dörfern mit den dazugehörigen riesigen Gräberfeldern.
Eindrucksvoller Mammutstoßzahn
Ein Highlight ist etwa ein eindrucksvoller Mammutstoßzahn aus der Altsteinzeit: Es handelt sich um einen der größten Mammutstoßzähne Niederösterreichs mit 3,3 Meter Länge, ein Fundstück aus der ehemaligen Ziegelei von Thallern. Mammutherden bildeten den Hauptbestandteil des in den Eiszeiten umherstreifenden Jagdwildes; Knochen- und Zahnfunde sind Reste erlegter oder umgekommener Tiere.
Keltischer Streitwagen
Der Nachbau eines keltischen Streitwagens, ein keltischer Krieger und die Nachbildung einer Familie aus der Bronzezeit geben einen Eindruck vom Leben in der Urgeschichte. Filme und Literatur über archäologische Themen liegen für Interessierte bereit und können auch gleich im Museum angeschaut werden.
Lebensgroßes Mammut
Im Außenbereich begrüßt ein lebensgroßes Mammut die Besucher. Es handelt sich um eine Großplastik, die einen fühlbaren und wesentlichen Eindruck der Monumentalität dieser Lebewesen vermittelt, mit deren Nachfahren, den Elefanten, die Menschen auch heute noch einiges verbindet. Kinder können nach kurzer Einweisung im Erlebnishockergrab die Nachbildung einer bronzezeitlichen Bestattung ausgraben. Im Museum gibt es für sie auch eine Spielecke.
Weinverkostung
Samstag, Sonntag und an Feiertagen gibt es die Möglichkeit zur Verkostung von Traisentaler Weinen und Säften mit dem Obmann der Traisentaler Weinbegleiter, Stefan Kraus. An Wochenenden und Feiertagen werden gegen Voranmeldung Führungen angeboten.
Öffnungszeiten:
April bis Ende Oktober, täglich von 9 bis 17 Uhr
Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr
Eintrittskarten im Gemeindeamt
Freitag von 12 bis 17 Uhr Samstag, Sonntag und am Feiertag von 9 bis 17 Uhr
Eintrittskarten im Museum
Telefon: 02783/8402-0 (Gemeinde), 02783/7465 (Urzeitmuseum)
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden