Naturfreunde-Nepalhilfe: Kindern eine Zukunft schenken
BEZIRK. „Gemeinsam sind wir stark“ – unter diesem Motto arbeiten die Naturfreunde und der Verein „Children of the Mountain Austria“ seit einigen Jahren unermüdlich am Aufbau von Schulen und Kindergärten in der nepalesischen Bergregion Tandrang.
„Seit zehn Jahren ist der Verein „Children of the Mountain“ in Nepal aktiv. Unterstützt wird er seit sechs Jahren von den Naturfreunden. Bereits zwölf erdbebensichere Schulen und 15 Kindergärten wurden gebaut und eröffnet“, berichtet Ernst Dullnigg, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde Niederösterreich. Er arbeitet gemeinsam mit John und Brian Matthews von „Children of the Mountain“ (COTM) daran, Kindern in der Region eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
„Keine Existenzgrundlage“
„Vor allem seit dem verheerenden Erdbeben im April 2015 hat die Nepalhilfe alle Hände voll zu tun, um direkt vor Ort zu helfen. Dieses Beben hat vielen Menschen die Existenzgrundlage geraubt. Die Bewohner der Region Tandrang, die Dalit, zählen ohnehin zu der untersten, also ärmsten Hindukaste. Sie sind die „Unberührbaren“. Ihnen bleibt der Zugang zu einer guten Ausbildung in der Praxis oftmals verwehrt. Hier möchten die Naturfreunde Österreich und die COTM ansetzen“, berichtet Dullnigg.
„Girls First“-Prinzip
Durch den Bau von Schulen werde auch den Ärmsten der Armen der Zugang zu einer umfangreichen Bildung und damit einer guten Zukunft ermöglicht. „Vor allem die Mädchen in diesen Bergdörfern profitieren von unserer Arbeit, denn in unseren Schulen gilt das „Girls-First“-Prinzip; Mädchen sind in der nepalesischen Gesellschaft noch immer nicht gleichberechtigt und haben es dadurch oft noch schwerer als die Jungs. In unseren Schulen machen wir hier keinen Unterschied“, erklärt Dullnigg.
Ausrüstung für Sherpas
Die Naturfreunde und die COTM bauen aber nicht nur Schulen und stellen Lernunterlagen zur Verfügung. Sie bringen auf ihren Reisen auch zahlreiche Kletter- und Wanderutensilien mit und teilen ihr Know-How mit den hiesigen Sherpas. „Die Sherpas leben vom Wander-Tourismus im Himalaya. Damit können sie die Existenz ihrer Familien sichern. Um ihre Arbeit gut erledigen zu können, benötigen sie gutes Equipment. Daran scheitert es jedoch oft, da es aufgrund der steigenden Preise in Kathmandu für die Sherpas schier unleistbar geworden ist“, erklärt Dullnigg die Problematik.
Nächstes Schulprojekt
Die Naturfreunde wollen bereits in diesem Winter das nächste Schulprojekt beginnen. „In der Bergregion Bandipur in dem 900-Einwohner-Dorf Kalchowk müssen in der Jal Devi Primary School sieben Schulklassen für etwa 60 bis 70 Volksschulkinder neu errichtet werden. Baubeginn wird im Winter 2018/19 sein. Die Bausumme beträgt rund 55.000 Euro“, informiert Dullnigg.
Trekking-Hilfs-Reisen
Wer dieses umfassende Hilfsprojekt unterstützen möchte, kann dies auf vielfältige Weise tun. Vor allem wanderbegeisterte Abenteurer kommen bei den „Trekking-Hilfs-Reisen“ der Naturfreunde auf ihre Kosten. Dabei heißt es „Eine Woche wandern, eine Woche mit anpacken“. „Voraussichtlich im April 2019 werden wir ins Tsum Valley, das Tal des Glücks, im Gebiet um den 8.000er Manaslu reisen. Ich war heuer im Mai dort und es ist wirklich ein sehr beeindruckendes Hochtal im Himalaya!“, lädt Dullnigg zur nächsten Reise ein. Anmeldungen sind im Büro der Naturfreunde Landesorganisation Niederösterreich bei Stefanie Leeb (stefanie.leeb@naturfreunde.at) möglich.
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