Schenkt man sich Rosen (und Kritik) in St. Pölten (mit Fotoserie)
ST. PÖLTEN. Schwung und Freude auf der Bühne und dahinter Theaterdonner des St. Pöltner Operettenkaisers Hermann Nonner, der seinem Temperament freien Lauf lässt und gegen Kulturmanager Gessl und Bürgermeister Stadler aushaut. (12. Mai 2015). Kontakt Tips Redaktion St. Pölten: Werner Pelz, Mobil: 0676 700 11 75, Mail: we_pe@gmx.at
Vor wenigen Minuten ging die erste Vorstellung der 5. Operettenrevue in St. Pölten zu Ende. Schwungvoll ging es dabei auf der Bühne zu. Ein bunter Operettenstrauß aus vielen bekannten Blümchen großer Komponisten der Vergangenheit, wie etwa Strauss, Lehar, Stolz, Zeller uvm. wurde dargebracht von hervorragenden Künstlern der Gegenwart, die da wären: Luisa Albrechtova, Petra Halper-König, Michael Kurz und Roman Martin. Die musikalische Fundament für deren gesangliche und schauspielerische Darstellung bildete das Salonorchester von Wolfgang Ortner. Einen Wermuthstropfen gab es allerdings zu verkraften: Intendant Wilhelm Schupp war durch einen unglücklichen Wirbelbruch außer Gefecht gesetzt und musste der Veranstaltung fernbleiben. Dafür bot Europaballett St. Pölten unter der Leitung von Michael Fichtenbaum wie immer tänzerische Hochleistungen. Daher war Operettenkaiser Hermann Nonner zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung und angetan von der Begeisterung des Publikums. Gessl und Stadler in Nonners Topf Enttäuscht zeigte sich Nonner hingegen über Bürgermeister Stadler: „Ich würde mir vom St. Pöltner Bürgermeister seitens der Stadt mehr Engagement für die Operette wünschen“, so der Operettenliebhaber. Und auch die Kritik an NÖKUS-Chef Paul Gessl wiederholt Nonner: „Ich glaube, für Gessl sind die Operetten alte Schinken, derer man sich schämen müsste. Dabei haben gerade diese wunderbaren Operettenmelodien und ihre Schöpfer viel für den Weltruf Österreichs in Sachen Musik beigetragen“. Natürlich habe er, Nonner, “nichts gegen kulturelle Experimente des Herrn Gessl im Festspielhaus, aber ich würde mir schon erwarten, dass er als Kulturmanager die Operette zu würdigen wissen sollte und die Operettenfreunde besser unterstützt.“ Und dann wirft Nonner Stadler und Gessl beim Pausenbuffet noch in einen fiktiven Topf: „Beide setzen falsche Schwerpunkte in Sachen Kultur“. Und überhaupt habe sich „Bürgermeister Stadler von Landeshauptmann Pröll Kultur in St. Pölten aus der Hand nehmen lassen“, erklärt Nonner launig. „Stadler wird doch nicht glauben, dass er mit seinen Akzenten in St. Pölten die Kulturhauptstadt Niederösterreichs werden kann.“ Kommentar: Wie immer zeigt sich, dass man in Sachen Kultur, trefflich austeilen kann. Nonner macht das gern aber bereits viel seltener als früher. Auch ihn hat schon die Milde des näherkommenden Alters erreich. Hin und wieder jedoch blitzt der Eifer des gar nicht typisch blauen Stadtrats auf und lässt das St,. Pöltner Original zum Provokateur werden. Da gehört der Theaterdonner einfach dazu, vor allem in diesem Genre und in einer Kulturnation wie Österreich. Es tut nicht weh, erzeugt jedoch Aufmerksamkeit und regt vielleicht sogar zu fruchtbarem Streit an. Hier geht es zur >> FOTOSERIE << Redaktion: Werner Pelz, Tips St. Pölten online und Print. Tel.: 0676 700 11 75 Mail: w.pelz@tips.at oder we_pe@gmx.at Postanschrift: Werner Pelz, Postfach 39, 3101 St. Pölten
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