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Der Jäger der verlorenen Schätze

Leserartikel Werner Pelz, 05.09.2015 19:30

WILHELMSBURG. Wenn Josef Renz über sein Leben erzählt, dann hört sich das wie ein Drehbuch zu einem Abenteuerfilm an. Aus ärmlichen Verhältnissen kommend, wurde er von einem aufmerksamen Uniprofessor von der  „Sonderschule“ in der er gelandet war, wieder in die Regelschule geführt, da  Klein-Josef für sein Alter ausgesprochen intelligente Fragen stellte. Heute ist er einer der angesehensten und international bekanntesten Kunsthändler, der immer wieder für Überraschungen gut ist.

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Betritt man Renz“ Refugium im Jahre 2015, so wähnt man sich in einem reichhaltigen Museum mit Schätzen aus allen Menschheitsepochen und aller Herren Länder. Vor allem Exponate aus der Habsburgerzeit haben es Renz angetan. Wertvolle, selbst restaurierte Anrichten, Kästen, Truhen, Statuen und Teppiche, viele Kleinode und Gemälde findet man hier. Werke von Klimt und Schiele, alten Meistern oder dem Traisentaler Meistermaler Küffer sind selbstverständlich Bestandteil von Renz“ „Heimmuseum“. Renz hat vor langer Zeit begonnen, Nachlässe in Bausch und Bogen aufzukaufen und beförderte damit nicht selten verschollen geglaubte Kunstschätze an die Öffentlichkeit. Jüngst stieß er auf einem Dachboden auf ein Gemälde, das er Gustav Klimt zuordnete. Ein Sachverständiger bestritt die Echtheit, worauf Renz ein technisches Gutachten einleitete, das ihn bereits fast eine Million Euro Kosten verursacht.

„Geld ist mir nicht wichtig“

Aber das sei es ihm wert, denn aus Geld mache er sich „sowieso“ nichts. „Mir geht es um den Erhalt von Kulturgütern“, so Renz im Gespräch mit Tips St. Pölten. 

Natürlich sei er auch schon mitunter hereingelegt worden, „von honorigen und anerkannten Persönlichkeiten, von denen er das nicht erwartet hätte“. Er selbst setzt hohe Ansprüche an sich selbst: Ehrlichkeit sei ihm eines seiner wichtigsten Anliegen.

Neulich wurde Renz von einem Kunden nach Brasilien gebeten, um seine Expertise abzugeben. Dabei stieß er auf einen Sensationsfund, der vor allem Russlands Wladimir Putin begeistern dürfte: eine als verschollen geglaubte Kette der Skythen. Ein nomadisches Reitervolk, das etwa im siebenten Jahrhundert vor Christus in Teilen des heutigen Russlands lebte, zu den Stammvätern der Russen zählt und sich in Bedrängnis auf die Halbinsel Krim rettete.

Die Echtheit des Fundes, den Renz unter völligem Verschluss hält, soll bereits bestätigt sein. Er würde das wertvolle Stück ja gern dem russischen Volk und ihrem Präsidenten Putin zukommen lassen, „aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt rechtlich unmöglich“, so Renz, der in keine weltpolitischen Ränkespiele gezogen werden will. Vielleicht kommen ja wieder einmal friedlichere Zeiten, „dann bekommen die Russen die Kette der Skythen zum Andenken an deren Vorfahren“.

VIDEO: Ein spontanes Kurzinterview in Kürze hier: http://youtu.be/pM41iJfxQMM

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Kontakt Redaktion Tips St. Pölten // Werner Pelz, Mobil: 0676 700 11 75 // Mail: w.pelz@tips.at oder we_pe@gmx.at // Post: W. Pelz, Postfach 39, 3101 St. Pölten


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