Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Fachhochschule will durch Zubau Platz für 3000 Studenten schaffen

Thomas Lettner, 18.05.2016 08:33

Die Fachhochschule St. Pölten wird in den nächsten Jahren einen Zubau bekommen. Durch einen Gemeinderatsbeschluss am 29. Februar wurden 30 Millionen Euro für die Errichtung veranschlagt.

Auf dem Areal vor der FH wird der Zubau errichtet. Fotos: Thomas Lettner
  1 / 3   Auf dem Areal vor der FH wird der Zubau errichtet. Fotos: Thomas Lettner

Im Frühjahr 2015 stellten Mitarbeiter und Studierendenvertreter im Rahmen einer Zukunftswerkstatt Überlegungen über den „Campus der Zukunft“ an, die in eine Machbarkeitsstudie einflossen. „Wir haben erhoben, welchen Bedarf an zusätzlichen Seminarräumen, Hörsälen, Arbeitsplätzen und Labors wir haben“, erklärt Gernot Kohl, Geschäftsführer der FH St. Pölten. Beschlossen wurde daraufhin, dass 10.000 Quadratmeter Bruttogeschoß- und Bruttogrundfläche, also etwas mehr als die Hälfte des bestehenden Gebäudes (18.400 Quadratmeter), benötigt werden. Der Antrag wurde im Gemeinderat freigegeben. In die Kosten miteinberechnet ist auch die Errichtung eines eingeschoßigen Parkdecks am Parkplatz in der Heinrich- Schneidmadl-Straße. Zu den 230 bestehenden Parkplätzen sollen 100 weitere hinzukommen. Als nächster Schritt werden die Vergabeleistungen ausgeschrieben. Die Vorbereitungen auf den Architektenwettbewerb laufen bereits.

Lehrveranstaltungsformate werden interaktiver

Der Zubau wird direkt neben der Fachhochschule auf der zur Verfügung stehenden Wiesenfläche errichtet. Durch wahrscheinlich zwei Verbindungsbrücken auf jeder Etage sollen die beiden Gebäude zu einer Einheit verschmelzen. Im Erdgeschoß wird es eine erste Anlaufstelle für Studenten geben (First level support). Fix eingeplant sind auch Aufenthaltsräume, ein „Learning Lab“ sowie Büros und Seminarräume. Aufgrund des neuartig entwickelten Konzepts der „inverted classrooms“ (frei übersetzt umgedrehte Klassen) sollen sich diese von den Seminarräumen im bestehenden Gebäude unterscheiden. „Bei den inverted classrooms wird der Stoff in den Lehrveranstaltungen nicht mehr frontal vermittelt, sondern man bekommt schon im Vorfeld zum ersten Seminar Aufgabenstellungen“, berichtet Kohl. Anschließend wird das theoretisch Angeeignete vertieft, wozu allerdings viel Platz für interaktive Lehrveranstaltungsformate und Gruppenarbeiten benötigt wird. Die Seminarräume sollen daher flexibler gestaltet werden. Zur ergonomischen Gestaltung von Sesseln und Tischhöhen wurde der Studiengang Physiotherapie miteinbezogen. Für den ebenfalls geplanten Ausbau der FH-Bibliothek stehen zwei Varianten zur Auswahl. Entweder wird die Bibliothek belassen und bekommt eine Verbindung zum Zubau oder sie wird komplett in das neue Gebäude integriert. „Ich erhoffe mir mehr Platz, damit die St. Pöltner Bevölkerung, Studenten und Mitarbeiter der FH noch mehr unser Angebot nutzen und wir unser breites Angebot ausbauen können“, sagte Bibliothekar Christian Kieslinger.

Ziel 3000 Studenten

Die Übergabe des fertig gestellten Ausbaus ist vor Beginn des Wintersemesters 2018 beziehungsweise des Sommer- oder Wintersemesters 2019 geplant. Derzeit hat die Fachhochschule 280 hauptberufliche Mitarbeiter. Kohl rechnet damit, dass ihre Anzahl nach der Fertigstellung auf rund 320 anwächst. Die angemieteten Räumlichkeiten in der Herzogenburger Straße und im Business- und Innovationszentrum (BIZ), wo derzeit insgesamt etwa 90 Mitarbeiter tätig sind, wird man dann wahrscheinlich zurückgeben. Mit dem Zubau will man auch dem in den nächsten Jahren geplanten Zuwachs an Studenten von aktuell 2400 auf 3000 Rechnung tragen. An einen weiteren Anstieg glaubt Gernot Kohl nicht: „Es ist relativ wahrscheinlich, dass man längere Zeit auf dieser Anzahl bleiben wird.“ Synergien mit der Privatuni sollen genutzt werdenGemeinsam mit der ÖAGG (Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik) arbeitet die Fachhochschule derzeit an der Gründung einer Privatuniversität am Standort St. Pölten. Diese ist eine Schwesterngesellschaft der FH und soll frühestens ab dem Wintersemester 2017/18 den Bachelor- und Masterstudiengang Psychotherapie sowie das Bachelorstudium Multimediale Kunsttherapie anbieten. Um Synergien auszuschöpfen, will man Departments wie das Campus Service Center, die Personalabteilung oder die Lohnverrechnung gemeinsam nutzen.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden