FP-Huber: "Komplizierte Handhabung der ÖBB-Ticketautomaten ist ein schlechter Witz"
ST. PÖLTEN. FPÖ-Verkehrssprecher Martin Huber kritisierte kürzlich die ÖBB in mehreren Punkten. Die Handhabung der ÖBB-Ticketautomaten sei zu kompliziert, für Unmut sorgen auch Verschlechterungen im Kundenangebot und Tariferhöhungen.
„Die komplizierte Handhabung der ÖBB-Ticketautomaten ist ein schlechter Witz“, kritisierte Huber. Wer sich nicht regelmäßig mit dem Kauf einer Fahrkarte bei einem Automaten beschäftige, fahre oftmals mit einem falschen oder womöglich gar keinem Ticket. Die Menschen würden so zum Schwarzfahren motiviert werden.
64 Prozent der Bahnpendler seien darüber hinaus mit dem aktuellen Zugangebot unzufrieden. Die Öffi-Angebote im regionalen Bereich seien mager, worunter Schüler und Pendler zu leiden hätten. Hubert forderte daher eine sofortige Fahrplananpassung. Der 46-Jährige kritisierte auch die fehlende Investitionsbereitschaft der ÖBB bei kleineren Bahnhöfen, wo es an Sanitäranlagen fehlen würde, obwohl die ÖBB Millionen von der öffentlichen Hand kassiere.
Auch die Tariferhöhungen der ÖBB wie die Erhöhung der VOR-Tarife sind Huber ein Dorn im Auge. Wochenkarten würden um 3,39 Prozent, Monatskarten um 3,55 Prozent und Jahreskarten sogar um 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr kosten.
Start der schrittweisen Umstellung der Ticket-Automaten
„Unsere Ticketautomaten entsprechen internationalen Standards“, heißt es vonseiten der ÖBB. Zur Zeit würden 65 Prozent aller Tickets über die ÖBB-Ticketautomaten erworben werden, was zeige, dass die Fahrgäste mit den Automaten umgehen können. Die ÖBB biete zusätzlich zu den Ticketautomaten außerdem eine Reihe von Alternativen für den Ticketkauf an wie die ÖBB-App, den online Ticketshop, die ÖBB-Ticketschalter und das ÖBB-Kundenservice 05-1717. Für Kundengruppen, die sich mit der Bedienung von Automaten schwer tun, biete die ÖBB sogar die Möglichkeit von Ticketautomaten-Infoveranstaltungen an. Darüber hinaus arbeite man laufend an der weiteren Vereinfachung des Ticketkaufs und an der Weiterentwicklung der Vertriebssysteme. Im Laufe des Jahres 2017 starte auch die schrittweise Umstellung der ÖBB-Ticketautomaten auf eine neue, verbesserte Benutzeroberfläche. Derzeit laufe ein Pilotbetrieb mit je einem Automaten am Wiener Hauptbahnhof und in Wien Meidling, zum dem mehr als 900 Kunden bereits die Gelegenheit zum Testen der neuen Software genutzt und ihr Feedback abgegeben hätten.
Zum Vorwurf der Verschlechterung des Angebots wird behauptet, dass allein beim letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2016 das Zugangebot um 2,2 Millionen Zug-Kilometer ausgeweitet wurde. Laut Erhebungen der unabhängigen europäischen Eisenbahnregulierungsbehörden habe Österreich innerhalb der EU die fleißigsten Bahnfahrer und auch die Fahrgastzahlen der ÖBB seien seit 2012 kontinuierlich gestiegen:
- 2012: 190 Millionen
- 2013: 199 Millionen
- 2014: 201 Millionen
- 2015: 204 Millionen
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22.04.2017 19:22
Die Antwort der ÖBB ist beste!
"ur Zeit würden 65 Prozent aller Tickets über die ÖBB-Ticketautomaten erworben werden, was zeige, dass die Fahrgäste mit den Automaten umgehen können." Dafür mag ich die ÖBB ;-) Ansonsten, ich buche hin und wieder eine internationale Fahrkarte ins nahe Grenzgebiet. Könnte ich mit verbundenen Augen machen. Aber wenn ich eine Fahrkarte des VOR buche... au wei au wei! Der VOR hat es wirklich perfektioniert, es nicht so richtig gut zu machen. Da gilt die Wochenkarte nur innerhalb einer Kalenderwoche, da kann man außerhalb Wiens seine Fahrkarte nicht entwerten und muss dazu noch eine Uhrzeit eingeben... klar, ÖBB-Fahrkarten kann man prinzipiell auch nicht entwerten, aber die gelten auch 2 Tage. Bin froh, dass man in Wien noch entwerten kann, sonst wäre das wirklich zum heulen. In dem Sinne würde ich mir wie mein Vorredner wünschen, dass man die Kritik an der richtigen Stelle anbringt... ...und nicht absichtlich sich doof stellt. Denn man muss sich wirklich doof stellen, um einen ÖBB-Automaten nicht bedienen zu können. Plus, die ÖBB werden ja schon ein neues Interface für die Automaten einbinden. Schaut dann halt so fesch aus wie der Onlineshop ;-)
09.01.2017 22:44
Automat
Man muss schon ein ziemlicher Vollkoffer sein, wenn man als Landtagsabgeordneter nicht weiß, dass dem Land NÖ 44% des VOR gehören und man damit selbst maßgeblich die kritisierte Tariferhöhung und auch das Verkehrsangebot zu vertreten hat. Und dass sich besonders die FPÖ-Klientel mit den Automaten schwer tut, kann ich verstehen, aber auch der Zwang zum Automaten ist auf den vom VOR verursachten Entfall der Streifenkarten zurückzuführen. Wir bauen zwar jetzt in jeden neuen Zug barrierefreie WC ein, aber der Herr LAbg wünscht sich auch noch WC-Anlagen in jeder Haltestelle.