Alois Schwarz: "Die Kirche hat das Programm der Spiritualität, das sonst niemand hat"
ST. PÖLTEN. Alois Schwarz, geboren am 14. Juni 1952 in Hollenthon (Bezirk Wr. Neustadt-Land), wurde heute mit einer Festmesse im Dom St. Pölten in sein neues Amt als Bischof der Diözese St. Pölten eingeführt. In seiner Predigt hielt er die Nächstenliebe und den Einsatz für Schwächere hoch und betonte die Wichtigkeit der Kirche in einer von Konsum und Gewinnmaximierung beherrschten Welt.
Die Nachfolge Jesu als Priester sei für Schwarz „die schönste Entscheidung meines Lebens“. Er wolle sich als Bischof für Strukturen und Prozesse einsetzen, „die jene Menschen, denen Leid und Schmerz widerfahren ist, nicht erneut zu Opfern machen“. Die Menschen könnten in allen Bereichen weiter wachsen und ihre Existenz so mehr dem Herrn anvertrauen.
Einsatz für die Menschen
Gott bringe die Menschen manchmal in verantwortliche Positionen, damit die Menschen immer wieder erfahren, dass sie von sich aus schwach, zerbrechlich, mühselig und beladen sind. So würden ihnen ihre Grenzen und Unzulänglichkeiten aufgezeigt werden. Schwarz verkündete, sich mit all seinen Kräften für die Kirche in diesem Land und die Menschen in all ihren Bedrängnissen und Nöten einzusetzen.
Küngs Weg weitergehen
Schwarz, ein bekennender Marienverehrer, gab auch bekannt, dass er den von seinem Vorgänger Klaus Küng eingeschlagenen Weg weitergehen wolle. „Einer sät, und einer erntet“, sagte Schwarz. Der Dank galt auch Weihbischof Anton Leichtfried - dem ersten Weihbischof, den Schwarz bisher hatte - sowie Prälat Eduard Gruber, den er in seinem Amt als Generalvikar bestätigte und der Feiergemeinde vorstellte.
Dank an Caritas
Ein großes Lob sprach Schwarz den 6501 Pfarrgemeinderäten in den 420 Pfarren der Diözese St. Pölten für ihre Arbeit aus. Dankesworte gab es für diejenigen, die Asylsuchenden ihre Hilfe anbieten. Im Zuge dessen nannte Schwarz die Caritas der Diözese St. Pölten „ein verlässliches Gesicht der Nächstenliebe“.
Blick auf die Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft stellte Schwarz gesellschaftliche Fragen, beispielsweise ob die Menschen zukünftig im Alter jemanden haben werden, der sich um sie kümmert. „Werden die Schwächsten Gehör finden? Wird der Frieden erhalten bleiben? Wie geht man mit Krieg und Flüchtenden zukünftig um?“, fragte der 66-Jährige.
Programm der Spiritualität
Schwarz sagte auch, dass sich die Diözese St. Pölten um den Raubbau an der Zukunft der Schöpfung kümmern werde. Viele Menschen, so der neue Bischof, ließen sich von mangelhaften Hoffnungen leiten. Die Kirche habe als einzige Instituion das Programm der Spiritualität, und das Leben sei mehr als Konsum und Gewinnmaximierung.
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