Bonität: Warnung vor ‚Sanierungsfirmen‘

Die Kreditwürdigkeit wiederherzustellen, verspricht eine Firma namens Boniflex. Dabei sollen in zwei Schritten negative Bonitätseinträge nicht nur erhoben sondern auch gelöscht werden. Natürlich gegen Vorauskasse. „Finger weg!“, warnt die Arbeiterkammer NÖ. Denn erstens können negative Bonitätseinträge nicht einfach gelöscht werden – diese werden bei Kreditorenverbänden etwa von Unternehmen, Banken und Versicherungen vermerkt – und falls es sich um falsche Einträge handelt, können diese auch kostenfrei entfernt werden.   Kosten bis 250 Euro Die Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer erklärt, wie die Boniflex vorgeht: „Man sammelt im Auftrag der Kunden Informationen über die eingemeldeten Daten. Diese „Datenanalyse“ wird mit EUR 49,90 als Vorauszahlung verrechnet“, so AKNÖ-Experte Manfred Neubauer. Danach werde überprüft, ob ein Löschungsanspruch besteht bzw. ob die Daten fehlerhaft sind. Hierbei werde zwischen reinen Bankmeldungen und Meldungen von anderen Unternehmen  unterschieden. Danach soll das „boniflexen“, also die Bereinigung von falschen Daten, geschehen. Das „Bankenpaket“ wird mit 149,90 Euro zuzüglich 10 Euro für jeden zu bearbeitenden Eintrag verrechnet, das „Basispaket“ mit 249,90 Euro zuzüglich 10 Euro pro Eintrag.     Löschung unrichtiger Daten ist kostenlos  „Konsument werden hier für eine Dienstleistung zur Kasse gebeten, die ihnen ohnehin kostenfrei zusteht“, kritisiert AKNÖ-Experte Manfred Neubauer. Zudem sei die Einholung der gemeldeten Daten einmal jährlich sowieso kostenlos. Auch der Anspruch auf Löschung unrichtiger oder verjährter Negativeinträge stehe jeder Person kostenfrei zu. Sogar die dafür nötigen Musterschreiben kann man von der ARGE Daten erhalten.   Die Löschung von zu Recht bestehenden negativen Bonitätseinträgen, kann Boniflex nicht erfüllen. „Meistens nehmen ohnehin schon verschuldete Konsumenten diese Gesellschaften in Anspruch und geraten dadurch noch weiter in die Überschuldung“, so die Konsumentenschützer. „Daher raten wir ab, die Dienste von derartigen „Sanierungsfirmen“ in Anspruch zu nehmen“, so Neubauer.