Schlüsselfertig: Betreutes Wohnen nahe dem Regierungsviertel
ST. PÖLTEN. Das Landhausviertel an der Traisen hat sich zu einer gefragten „Wohnstadt“ entwickelt, mit allen Wohnformen – von Reihenhäusern, “Jungen Wohnen“ bis zum „Betreuten Wohnen“. Wo andernorts Regierungsviertel mitunter aus Sicherheitsgründen abgeriegelt werden, öffnet man diesen Stadtteil für praktischen Nutzen.
Vier Neuheiten zeichnen das Wohnprojekt der Wohnbaugenossenschaft Alpenland aus: Es liegt mitten in der Stadt, schließt die letzte bauliche Lücke im Regierungsviertel, wurde erstmals als mehrgeschossiger Holzbau errichtet und wird durch das Rote Kreuz betreut. 61 Wohnungen stehen nun zur Auswahl, dazu Gemeinschaftsräume und nahegelegene Arztpraxen.
Individuelle Betreuungsformen
Für die Gruppe der „neuen Alten“ braucht es neue Unterstützungsmodelle“, so Alpenland-Obmann DI Norbert Steiner. „Diese Wohnform stellt eine Kombination aus einer altersgerechten Wohnsituation und konkreten Betreuungsleistungen (Grundserviceleistung) dar“. 61 Wohnungen und ein Gemeinschaftsbereich entstanden in St. Pölten in einem 6-geschossigen Baukörper im Holzbauverfahren. Das Projekt von Ablinger, Verdal & Partner ging aus einem Architektur- und Planungsverfahren 2010 hervor.
„Unser Ziel“, so Steiner, der möglichst lange Verbleib der neuen Mieter in den neuen vier Wänden. Alles ist möglich, nichts muss sein, das ist die Devise. In allen Wohnungen sind selbstverständlich auch Notruftelefone installiert“.
Zu Hause wohnen bis ins hohe Alter
„Lebensqualität in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter – das möchte die niederösterreichische Wohnbauförderung ermöglichen“, erklärt Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka im Rahmen der Eröffnungsfeier. Mit diesem Projekt „betreutes Wohnen“ in der Schobervilla in St. Pölten sei erstmalig ein Niedrigenergiehaus in Holzbauweise entstanden. “Mit Unterstützung der NÖ Wohnbauförderung und dem Blick in die Zukunft für neue Ideen kann Wohnen individuell gestaltet werden, und je nach Bedürfnissen der Bewohner ein Zuhause von morgen bieten“, lobt Sobotka die Alpenland-Initiative.
Demonstratives Holzbau-Projekt
Die NÖ Landeshauptstadt rückt mit dem Projekt entlang des Straßenzuges Schulring und Niederösterreich-Ring auf zu den „Demonstrativen Projekten“ der Holzbau-Metropolen wie Mailand, Oslo, Wien, London oder Zürich“, so Steiner. „Damit nimmt das Projekt Betreutes Wohnen eine führende Rolle im mehrgeschossigen Holzbau in Niederösterreich ein“.
Rotes Kreuz koordiniert Betreuung
Die Inanspruchnahme mobiler Pflege- und Betreuungsdienste oder Hauskrankenpflege und anderer Leistungen (z.B. Essen auf Rädern, Physiotherapie, Vermittlung von Ärzten und Heilbehelfen oder Organisation von Behördenwege) können mit den BetreuerInnen vom Roten Kreuz je nach Bedarf abgestimmt werden.
Kleinere, leistbare Wohneinheiten
Die Wohnungen sind vorrangig zwischen 50 und 65 m² groß und barrierefrei ausgeführt. Desweiteren verfügen alle Einheiten über private Freiräume (Balkone, Loggien) und sind zum Grünraum (Hof, bzw. westseitige Grünfläche zum Mühlbach) orientiert. Die internen Erschließungen liegen hauptsächlich straßenseitig.
Attraktiver Stadtraum geschaffen
2007 wurde unter Mitwirkung der Stadt, des Landes und des Kultur-bezirkes ein Masterplan an diesem Schnittpunkt ausgearbeitet. Heute bietet sich St. PöltnerInnen und Besuchern ein neuer gefälliger Stadt-raum mit dem Siegfried-Ludwig-Platz, den auch ein Brunnen ziert und voll den Blick zum NÖ Festspielhaus öffnet. Vis-a-vis haben die Planer an der Nahtstelle zur Innenstadt erstmals einen attraktiven direkten Zugang vom Regierungsviertel über Lederergasse und Promenade zum Dom in die City und zum Bahnhof geschaffen.
Übrigens: Die Patenschaft für dieses Mustermodell übernahm Herlinde Ludwig, die Witwe des langjährigen Landeshauptmannes Siegfried Ludwig.
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