Bundesminister Rupprechter zu Gast in Sankt Pölten
SANKT PÖLTEN/UNTERRADLBERG. Im Rahmen eines Besuches der Fritz Firma Egger GmbH referierte Bundesminister Andrä Rupprechter (ÖVP) zusammen mit Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) und Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) über die Chancen des Weltklimavertrages für Österreichs und Niederösterreichs Umweltwirtschaft.
Mit dem Weltklimavertrag von Paris im Dezember 2015 wurde das Ende des fossilen Zeitalters eingeläutet. Die Zukunft liegt in den erneuerbaren Energieträgern und den heimischen Umwelttechnologien. Anfang März hat Bundesminister Rupprechter beim Umweltministerrat in Brüssel einen europäischen Energiewendevertrag für eine klimafreundliche Zukunft präsentiert.
„Atomkraft ist Hochrisikotechnologie“
„Leider erlebt derzeit die Verwendung von Braun- und Steinkohle vor allem in Deutschland eine Renaissance. Dem und natürlich auch der Atomkraft muss man entgegenwirken. Letztere stellt eine Hochrisikotechnologie dar. Die Reduktion der CO2-Emissionen lässt sich langfristig nur durch die Energiewende erreichen. Das bedeutet, dass wir den Ausbau erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienz und Energiesparen noch mehr forcieren müssen“, erklärte Rupprechter und forderte, dass diese Ziele auch im EU-Recht verankert werden sollen. Der Minister möchte mit dem Energiewendevertrag einen Diskussionsprozess auf europäischer Ebene starten, um die Verwendung erneuerbarer und umweltfreundlicher Energieformen stärker in den Fokus zu setzen. „Der Energiewendevertrag soll ein starkes politisches Gegengewicht zum Euratomvertrag sein, mit dem der Nuklearenergie nach wie vor eine Sonderstellung eingeräumt wird“, so Rupprechter weiter.
Rechtliche Verankerung energiepolitischer Ziele
Im Energiewendevertrag werde die primärrechtliche Verankerung der energiepolitischen Ziele hinsichtlich Erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung angestrebt. Weitere Ziele seien die Förderung von Forschung und Investitionen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und der Energieeinsparung. „Beihilfenregelungen sollten entsprechend angepasst werden, um Förderungen abzusichern bzw. freizustellen“, erklärt der Bundesminister. „Paris ist ein Start für einen langen Handlungsprozess“. Vor allem im Mobilitätsbereich sei man noch sehr stark fossilabhängig.
„Umwelt-Know-How als Exportchance“
„Das Know-How im Umweltbereich ist für Unternehmen eine große Exportchance“, erklärte Landesrätin Petra Bohuslav und verwies auf Unternehmen wie etwa die Firma Kössler aus Sankt Georgen bei Sankt Pölten, die sich zu einem Kompetenzzentrum für Kleinwasserkraftanlagen entwickelt habe. „20 Prozent Umsatz macht die Firma Kössler am österreichischen Markt, 80 Prozent sind Export“, so Bohuslav. Für NÖ Unternehmer sei Deutschland derzeit der wichtigste Markt. Großbritannien und die USA stellen laut Bohuslav einen potentiellen Zukunftsmarkt dar.
Zusammenarbeit mit Gemeinden
Landesrat Stephan Pernkopf unterstrich in seinen Ausführungen die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Bürgermeistern. „Mir ist wichtig: erneuerbare Energie lässt die Wertschöpfung im Land, bringt Arbeitsplätze und spart Geld für die Konsumenten“, betonte Pernkopf und verwies auch auf den Erfolg der NÖ Wohnbauförderung als Anreizsystem für energieeffizientes Bauen.
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