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UPDATE: Stellungnahme von Landesrat Schnabl über die Schließung von drei WGs der Therapeutischen Gemeinschaften in NÖ

Thomas Lettner, 09.03.2018 10:25

ST. PÖLTEN. Gestern protestierten Mitarbeiter der Therapeutischen Gemeinschaften (TG) vor dem Landhaus gegen die Schließung von drei Wohngemeinschaften der TG in Niederösterreich (Tips berichtete). Die Mitarbeiter beschwerten sich, dass sie und die Kinder vorab keine Informationen erhielten und vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien.

Landesrat Franz Schnabl (SPÖ) hat in NÖ unter anderem auch das Ressort Kinder- und Jugendhilfe über. Foto: SPÖ NÖ

Tips: Warum wurden die Mitarbeiter der Therapeutischen Gemeinschaften und die Klienten nicht über die Schließung informiert? 

Schnabl: Die TG wurde ordnungsgemäß per Bescheid - am Tag der Übernahme der Obhut für die Kinder in Landeseinrichtungen und andere private Einrichtungen - informiert. Weiters wurden die fallführenden Bezirksverwaltungsbehörden vorab informiert. Nach den Erkenntnissen des Berichts der Sonderkommission bestand keine andere Möglichkeit als die Kinder umgehend aus der Obhut des privaten Trägers zu nehmen.

Tips: Warum haben Sie angeblich im Jänner noch zugesichert, dass die Standorte in NÖ nicht geschlossen werden und keine Arbeitsplätze in Gefahr seien?

Schnabl: Eine Zusicherung hat es nicht und hätte es – während der laufenden Kommissionierung – gar nicht geben können, da dies einer Vorwegnahme des Ergebnisses der unabhängig arbeitenden Sonderkommission bedeutet hätte.

Tips: Mit wem haben Sie persönlich Gespräche geführt?

Schnabl: Ich war nicht Teil der Kommission, die persönlichen Gespräche hat die Sonderkommission mit allen Beteiligten geführt und dies gestern in der Pressekonferenz auch dargelegt.

Tips: Die Kinder sind teilweise schon stark traumatisiert. Könnte sich das nicht durch die Schließung und die Unterbringung an neuen Standorten verschlimmern?

Schnabl: Die Abteilung ist in laufendem Kontakt mit den neuen Unterbringungseinrichtungen der Kinder. Die Kinder und Jugendlichen sind gut angekommen und wurden professionell einbegleitet.

Tips: Inwiefern ist das Kindeswohl laut des Berichts der Sonderkommission gefährdet?

Schnabl: Die Hinweise auf psychische und physische Gewaltausübung in den betroffenen drei Einrichtungen – fußend auf die Erkenntnisse des Sonderkommissions-Berichts – waren Anlass die Kinder in die Obhut von Landeseinrichtungen beziehungsweise anderer privater Träger zu geben.

Tips: Gibt es Überlegungen, was mit den nun arbeitslosen Mitarbeitern geschieht?

Schnabl: Es gab – im Anschluss an die Pressekonferenz – eine Gesprächsrunde mit den anwesenden Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretern. Zur Zeit ist der Dienstgeber der private Träger. Selbstverständlich werde ich – so es zu Kündigungen kommt – unterstützen und habe für diesen Fall angekündigt eine Plattform für Wiedervermittlung - beim AMS mit Unterstützung und Expertise der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe - einzurichten.


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