Mining Farm im Pielachtal schürft Kryptowährungen mit Ökostrom
PIELACHTAL. Im Herbst 2017 siedelte sich im Pielachtal die Coin Factory an, welche sich mit dem Mining von Bitcoins und anderen Kryptowährungen beschäftigt und Cloud Mining-Pakete verkauft. Für den Betrieb der Serverkapazitäten wird die Wasserkraft der Pielach genutzt.
Seit mehr als zwei Jahren beschäftigen sich die Firmengründer mit dem Mining von Kryptowährungen, im Sommer 2017 wurde es schließlich ernst. Da der Betrieb der benötigten Serverkapazitäten sehr energieintensiv ist, wurde ein geeigneter Standort samt Wasserkraftwerk gesucht und gefunden. Das hauseigene Kraftwerk ist direkt am Rechenzentrum angeschlossen und erzeugt den Strom für die sogenannten Miner. Energie, welche darüber hinaus benötigt und zugekauft wird, stammt ebenfalls zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern.
Individualisierte Pakete
Nach viel Organisationsarbeit und einigen technischen Herausforderungen wie der Stromversorgung und der Server- und Internetanbindung gingen die Server im September 2017 in Betrieb. Die Server stellen die Rechenkapazitäten für die Kryptowährungs-Transaktionen zur Verfügung. Vom Unternehmen werden unterschiedliche Cloud Mining-Pakete auf Basis spezieller Mining-Hardware angeboten. Die Kunden können aus vorgefertigten Paketen wählen und auf ihren Dashboards (grafische Oberfläche auf Computern, Tablets oder Smartphones) die Menge ihrer pro Tag beziehungsweise insgesamt geminten Coins einsehen. Die Pakete waren bereits zwei Mal ausverkauft.
Einsatz von ASICs
Die Rechner, die für das Mining eingesetzt werden, benötigen aktuell mehrere hundert Kilowatt Leistung. „Wir minen nicht wie viele andere am Markt mit Grafikkarten, sondern mit effizienter spezieller Hardware“, behauptet Coin Factory-Mitbegründer Norbert „Warehouse Pauli“ Bauer, den man vor allem als Betreiber des Warehouse oder Veranstalter des Beatpatrol Festivals in St. Pölten kennt. Das Unternehmen hat sich für das Mining mit sogenannten ASICs (Application Specific Integrated Circuits) entschlossen. Der Einsatz von ASICs stelle die professionellste und modernste Art des Minens dar, da sie wesentlich mehr Hashing-Power (Rechenleistung) als herkömmliche Computer-CPUs oder Grafikkarten leiste und obendrein energieeffizienter als andere Rechner sei.
Neue Mining Farmen geplant
Da die Stromversorgung für die Rechner aber in Kürze nicht mehr ausreicht, stehen die Zeichen auf Expansion. Die Firma ist momentan mit einigen weiteren Wasserkraftwerken in der Region im Gespräch. Heuer werden zumindest noch zwei weitere Datenzentren – eines im Pielach- und eines im Traisental – aufgebaut. „Vielleicht entsteht hier dann ein Austrian Silicon Mining Valley“, grinst Bauer.
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