Waldviertel-Autobahn verbindet den Norden Niederösterreichs mit den europäischen Wirtschaftsräumen
ST. PÖLTEN. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) präsentierte heute gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden Landtagsabgeordneter Jürgen Maier (ÖVP) und Nationalratsabgeordneter Maurice Androsch (SPÖ) die Ergebnisse der gestrigen Sitzung des Regionalverbands Waldviertel. Die „Europaspange“ durch das Waldviertel soll die Region zukünftig an europäische Wirtschaftsräume anschließen.
„Das Waldviertel befindet sich in der Mitte einer sehr dynamischen Wirtschaftsregion. Der Raum Prag wird bis 2030 seine Wirtschaftsleistung um 65 Prozent steigern, der Raum Brünn um etwa 61 Prozent, die Region rund um unsere Landeshauptstadt um etwa 45 Prozent und auch Linz um etwa 20 Prozent. Und das alles zusätzlich zur schon jetzt starken Position der Region Wien. Die Europaspange soll dafür sorgen, dass der Norden Niederösterreichs besser an diese Räume angeschlossen wird und von dieser positiven Entwicklung profitieren kann“, beschreibt Schleritzko die Zielsetzung des Projekts.
Anbindung an europäische Achsen
Die Europaspange soll die S 3 und die S 10 verbinden. Der Korridor, der für die Spange vorgeschlagen wird, verläuft von Stockerau über Hollabrunn, Horn und Gmünd weiter Richtung Freistadt. Eine konkrete Trasse müssen die Experten erst finden. „Wir wollen mit der Europaspange eine Anbindung des Wald- und Weinviertels an die Europastraße 55 und damit an die Nord-Süd-Achse Kopenhagen – Berlin – Dresden – Prag – Linz, die über Venedig weiter nach Griechenland verläuft, schaffen. Gleichzeitig binden wir den Raum noch besser an die europäischen Achsen Richtung Süddeutschland (Europastraße 60) sowie Richtung Schwarzes Meer (E 60 und E 58)“, so Schleritzko.
Steigerung der regionalen Wirtschaftsleistung
Experten rechnen mit einem kräftigen Schub für die regionale Wirtschaft. „Nach den vorgelegten Berechnungen könnte der Autobahnbau großen Schwung in die Region bringen. Wir sprechen von einer Steigerung der regionalen Wirtschaftsleistung in Höhe von bis zu 1 Milliarde Euro und 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen“, so Schleritzko.
Klares Bekenntnis auch zum Öffi-Ausbau
Neben der Europaspange gibt es auch klare Bekenntnisse zu Maßnahmen auf den Landesstraßen zur besseren Verbindung Zwettl – Pöggstall – A 1, zum weiteren Ausbau der bestehenden Hauptachsen ins Waldviertel und zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Zum Beispiel sollen bei der Franz Josefs-Bahn Fahrtzeitverkürzungen und bessere Anbindungen daher auf 2024 bis 2027 vorgezogen werden.
Information der Bürgermeister
Als nächstes werden Gespräche mit dem Bund gesucht und alle Bürgermeister in einer Hauptregions-Sitzung über die Pläne informieren. Mitte Juni wird ein entsprechender Antrag in der Budgetsitzung eingebracht. Dieser soll der Anstoß für die sogenannte „Strategische Prüfung Verkehr“ sein, welche Grundlage für den Bau der Europaspange ist und ein bis zwei Jahre dauern wird. Insgesamt wird eine Umsetzung der Europaspange 25 bis 30 Jahre in Anspruch nehmen.
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