ST. PÖLTEN. Beim Ziegelwerk Nicoloso in Pottenbrunn fand gestern ein Tag der offenen Tür statt. Dabei wurde den Besuchern die Geschichte des Werks als auch der einzige in Österreich noch verbliebene Ringofen vorgestellt.
Das Ziegelwerk Pottenbrunn wurde im Jahre 1867 gegründet und 1975 von Vittorio Nicoloso gekauft. Dessen Vater Umberto kam 1959 von Italien nach Österreich. Heute führt Tochter Monica Nicoloso den Betrieb in dritter Generation. Die Ziegel werden noch wie früher üblich von Menschenhand produziert und in dem original erhaltenen, 150 Jahre alten Ringofen gebrannt. Der Ringofen nach dem „System Hoffmann“ ist der letzte seiner Art in Österreich.
Zwanzig Ziegelarten
Im Vollbetrieb hatte das Werk früher 26 Mitarbeiter. 200 verschiedene Ziegelarten wurden darin produziert. Die Mitarbeiteranzahl heute ist saisonabhängig und pendelt zwischen eins und vier. Heute werden im Werk noch zwanzig verschiedene Ziegelarten hergestellt. Das Produktportfolio umfasst neben Ziegeln für den Hausbau wie Lehmziegel, Bodenplatten oder Kaminziegel auch spezialangefertigte Sonderformate. Der Lehm für die Ziegel wird direkt hinter der Produktionshalle abgebaut.
Spezialziegel für historische Gebäude
Am Tag der offenen Tür übergab Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) eine große ziegelförmige Torte an Monica Nicoloso. Anwesend waren auch Vertreter des Bundesdenkmalamts. Mit der Baudenkmalpflege-Kartause Mauerbach verbindet das Ziegelwerk eine enge Kooperation. Die alten Öfen beziehungsweise die darin gebrannten, handgeschlagenen Spezialziegel sind nämlich unerlässlich als Ergänzungsmaterial für historische Gebäude wie Burgen und Schlösser.
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