Aktion Glücksstern: Alissas Alltag wird von ihren Ticks beherrscht
ST. VALENTIN. Alissa musste erst lernen, auf andere Kinder zuzugehen und mit ihnen auch zu spielen. „Mittlerweile funktioniert das schon recht gut. Sie malt gerne, meistens dasselbe Bild und das in der Farbe Blau. Sie liebt es zu singen und baden zu gehen“, erzählt Mama Melissa Baumann aus St. Valentin.
Das fünfjährige Mädchen ist auch sehr intelligent – zählt ohne Probleme bis über Hundert, kann das ganze Alphabet und schreibt schon ein paar Wörter. Seit kurzem will sie jedes Wort auf Englisch wissen und merkt sich diese auch sofort. Jedoch ist ihr Alltag beherrscht von ihren zwanghaften Ticks. „Alissa kann mit den Ticks nie aufhören, auch wenn sie es sehnlich versucht“, so Melissa. Sie hängt sich zwanghaft an Türschnallen, Tischecken, Kästen oder an Handläufe und reißt sich auch immer die Haut von den Fingern. Ihr stereotypisches Verhalten ist sehr ausgeprägt, sie wiederholt immer wieder dieselben Wörter und die gleichen Bewegungen.
Beim Spielen braucht alles seinen geregelten Ablauf
Beim Spielen stellt sie ihre Playmobilmännchen in einer Reihe auf, sortiert sie nach Farben und alles muss zu ihr hinschauen. Sie wiederholt dies immer in der gleichen Reihenfolge. Wenn sie dabei unterbrochen wird oder etwas Unerwartetes passiert, wie etwa dass ein Männchen umfällt, bekommt Alissa einen richtigen Nervenzusammenbruch mit starken Weinattacken und leider auch oftmals mit selbstverletzendem Verhalten. „Als Mutter fühlt man sich in solchen Situationen total ohnmächtig und verzweifelt, denn für Alissa bricht hier die Welt regelrecht zusammen und man kann einfach nichts dagegen tun. Alissa nimmt alles viel intensiver wahr als wir“, erzählt Melissa. Außerdem isst Alissa seit drei Jahren jeden Tag das gleiche Essen: Paniertes wie Hühnernuggets, Fischstäbchen und hin und wieder mal Pommes, wenn sie einen guten Tag hat. Versucht ihre Mama mal was anderes auf den Tisch zu stellen, kann man dem kleinen Mädchen den Ekel im Gesicht ansehen.
Therapien können helfen
Darum bräuchte Alissa eine spezielle Autistische Therapie, in der sie lernt, wie sie mit ihren Ticks und mit ihrer intensiven Wahrnehmung sowie ihrem stereotypischen Verhalten umgehen soll. Vor allem um genau solche massiven Zusammenbrüche vermeiden zu können.
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