„Viele Hände schaffen Wunder“ beim ersten Benefiz-Weihnachtsmarkt des Vereins "i hüf" in St. Willibald
ST. WILLIBALD. Wenn sich am dritten Adventwochenende rund 20 kreative und regionale Aussteller im Pfarrzentrum versammeln, der Duft von Punsch und Keksen die Luft erfüllt und der gute Zweck im Vordergrund steht, dann lädt „i hüf“ zum ersten Benefiz-Weihnachtsmarkt in St. Willibald. Obfrau Franziska Richter erzählt von der ersten großen Veranstaltung des Vereins, den die 29-Jährige im Sommer gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer Schwester gegründet hat, und wem sie mit dem Reinerlös helfen will.
Tips: Der Verein „i hüf“ hat sich für seinen ersten Benefiz-Weihnachtsmarkt ein besonderes Motto ausgedacht: „Eine Hand schafft wenig, viele Hände schaffen Wunder“. Wie wird dieses Wunder aussehen?
Franziska Richter: Wir möchten mit dem Reinerlös aus Essen und Getränken sowie Spenden eine Familie aus St. Willibald unterstützen. Es geht um Zusammenhalt – und zusammen ist man stark.
Tips: Der Reinerlös soll also einer Familie aus St. Willibald zugute kommen, die ein schweres Schicksal zu ertragen hat?
Richter: Der Familienvater ist an MS (Multiple Sklerose) erkrankt und hat einen inoperablen Gehirntumor. Seine rechte Körperhälfte macht nicht so, wie er will. Er ist auf seinen Gehstock angewiesen und wir hoffen, dass er noch lange mobil ist. Die Mutter wurde vor kurzem an der Halswirbelsäule operiert und sollte sich noch schonen, soweit das mit zwei Kindern und einem Mann, der ihre Hilfe benötigt, möglich ist. Aber sie verlieren den Mut nicht. Und das ist das Wichtigste.
Tips: Wissen Sie schon, wofür die Familie das Geld verwenden wird?
Richter: Nein. Ich hoffe nur, dass wir ihnen damit kleine/große Sorgen abnehmen können und sie ein schönes Weihnachtsfest feiern können.
Tips: War es Ihnen wichtig, dass Sie mit der Spende Menschen in der Region helfen?
Richter: Es gibt so viele Möglichkeiten, Gutes zu tun und zu spenden. Für mich ist es wichtig, dass in der Region geholfen wird und da wir die Familie kennen gab´s nicht viel zu überlegen.
Tips: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Weihnachtsmarkt für den guten Zweck auf die Beine zu stellen?
Richter: Ich bin selber ein Mensch, dem die Advent- und Weihnachtszeit sehr viel bedeutet, und was gibt es da Besseres als einen Weihnachtsmarkt vor der Haustür zu haben und damit auch noch zu helfen?
Tips: Wie viel Zeit hat der Verein in die Vorbereitung der Veranstaltung gesteckt?
Richter: Wir planen, denken und organisieren seit einem Jahr. Im Sommer haben wir dann bei unserem ersten Treffen des Vereins „i hüf“ mit seinen Helfern weitere Ideen geplant und fixiert.Tips: Unterstützung bei der Umsetzung erhält der Verein auch aus St. Willibald. Wie sieht diese Hilfe aus und wie wichtig ist sie?
Richter: Ohne Unterstützung wäre das alles nicht möglich. Die ganze freiwillige Arbeit, die übernommen wird von Freunden und Verwandten, das Sponsoring von den umliegenden Firmen und auch die Mithilfe der Pfarre – das alles ist mit Geld nicht aufzuwiegen.
Tips: Ab welcher Spendensumme wäre der Adventmarkt für Sie ein Erfolg?
Richter: Der Weihnachtsmarkt ist jetzt schon ein Erfolg. Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen, wie alle zusammenhelfen, jeder bringt Ideen und Tatenkraft mit ein. Ich denke, das ist schon unbezahlbar. Auch Außenstehende bieten ihre Hilfe an. In Zeiten, in denen sich dieses Land sehr schnell spalten kann, ist es toll, zu merken, dass – wenn es darauf ankommt – noch Nächstenliebe gezeigt wird.Tips: Wird es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben?Richter: Das kann ich noch nicht zu 100 Prozent sagen. Es ist sehr viel Arbeit und ich möchte alle Freiwilligen nicht zu etwas verpflichten. Aber ich habe ein gutes Gefühl dabei und ich denke schon, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Tips: Sind schon weitere Projekte geplant?
Richter: Wir haben viele Ideen im Kopf: Benefiz-Yoga-Nachmittag, weiterer Weihnachtsmarkt oder ähnliche Dinge sind nicht ausgeschlossen. Vielleicht möchte sich jemand anbieten und dem Verein unter die Arme greifen. Egal ob finanziell oder mit Tatenkraft.
Steckbrief
Name des Vereins: i hüf
Gegründet: im Sommer 2017
Obfrau: Franziska Richter
Mitglieder: drei offizielle und mehr als 40 freiwillige
Ziel: Menschen zu helfen, die in eine Notlage geraten sind
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