WELS/STADL-PAURA. Über den mit 700 Euro dotierten Erwin Wenzl-Preis durfte sich der 18-jährige Johannes Gebel aus Stadl-Paura freuen.
Der Preis ist eine Honorierung von außerordentlichen Leistungen junger Oberösterreicher und wurde am 9. Jänner bereits zum 21. Mal im Bildungshaus St. Magdalena in Linz vergeben. Ausgezeichnet wurde Gebel für seine Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) „Verantwortlichkeit der Bundesrepublik Deutschland für den Herero-Völkermord 1904-1908“.
„Profunde Auseinandersetzung“
In seiner Laudatio hob der Direktor des Akademischen Gymnasiums Linz Wolfgang Zechmeister die profunde wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema hervor. Unter Dutzenden Einsendungen wurde Gebels VWA als einer der beiden Hauptpreise 2018 in der Schülerkategorie ausgewählt.
Betreut von Lehrer Hannes Müller beschäftigte sich der Absolvent des BRG Wallererstraße in seiner Arbeit mit der Frage, ob der Bundesrepublik Deutschland eine Verantwortlichkeit für den Genozid an den Hereros 1904-1908 zugerechnet werden kann, wie eine rechtliche Verantwortlichkeit entsteht, auf welche Grundlagen diese aufbaut und welche Rolle das Völkerrecht hier einnimmt. Gebels Erkenntnisse basieren neben der Fachliteratur auch auf einem Interview mit dem Namibia-Sondergesandten der deutschen Bundesregierung Ruprecht Polenz.
Zivildienst im Altenheim
Nach seiner mit Auszeichnung absolvierten Matura am BRG Wels Wallererstraße macht Gebel derzeit seinen Zivildienst in einem Altenheim in Stadl Paura. Danach möchte er in Wien studieren, um seine historischen und juristischen Interessen weiter zu vertiefen.
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