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STEYR. Der Aquarellist und einstige Wehrgraben-Aktivist ist am 2. Juli 85-jährig gestorben.

 (Foto: privat)
(Foto: privat)

Er zählte zu den besten Aquarellisten der Gegenwart: Heribert Mader wurde 1937 in Steyr geboren und war hier lange tätig - nicht nur als herausragender Vertreter der bildenden Kunst und deren Vermittler als Lehrer, sondern auch als ein Kämpfer für die Erhaltung des Steyrer Wehrgrabens. So war er auch jemand, der den Weitblick für Erhaltenswertes hatte und gegen den politischen Mainstream nachhaltigen Lebensraum rettete. Mader wurde deshalb in der Presse als das „Gewissen von Steyr“ bezeichnet und bleibt bis heute ein Vorbild.

Der von 1972 bis 1982 währende Kampf um den Steyrer Wehrgraben war für Mader der Beginn der Aquarellmalerei als adäquate Technik für die Darstellung städtischer Ensembles. Mader, der bis 1974 nur figurativ gearbeitet hatte, kam so zum Landschafts- und Städtebild. Die Resonanz bei Galerien war so groß, dass er dabei blieb.

Engagement als künstlerische Tat

Mader sah sein Engagement immer als eine künstlerische Tat – Aktionismus im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffs. Die Sensibilität spürt man in seinen Städtebildern, speziell in den Bildern seiner Heimatstadt und jener Orte, denen er besonders zugeneigt war, wie Venedig oder Wien. Sie sind in Licht und Farbe übertragene Erfahrungsberichte eines empfindsamen künstlerischen Genius, dessen Aufmerksamkeit in das Zusammenspiel von Natur und Stadt eintaucht.

Verdienstmedaillen

Maders Arbeit wurde auch anerkannt und gewürdigt, etwa vonseiten des Bundes mit einer Medaille für Verdienste um die Denkmalpflege und von der Stadt Steyr mit einer Ehrenmedaille. 2013 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.

Von Wien bis Bruneck

Die Werke des gebürtigen Steyrers befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen des In- und Auslands, wie in der Albertina und im Leopold Museum in Wien, im Salzburg Museum, am OÖ Landesmuseum in Linz, im NÖ Landesmuseum in St. Pölten oder im Stadtmuseum Bruneck.

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, etwa, sieht in Heribert Mader „einen legitimen Nachfahren der großen Maler, die Venedig im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert haben.“


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