Beisteinmauer: Neue Saison im Klettersteigzentrum
TRATTENBACH. 2623 Arbeitsstunden – in 1,5 Jahren geleistet von 57 Helfern: Das erste Klettersteigzentrum der Region ist unter vorbildlichem Einsatz erbaut worden und findet seit Eröffnung im Mai 2014 regen Zulauf. Tips hat Initiator Michael Großalber von den Naturfreunden zur ersten Saison befragt und erfahren was heuer geplant ist.
„Das Interesse ist unerwartet groß, es sind 50 bis 70 Prozent mehr Nutzer als wir gedacht haben“, freut sich Kletterreferent Michael Großalber von den Naturfreunden Ternberg-Trattenbach über den munteren Betrieb an der Beisteinmauer. Fünf Routen zwischen 15 und 120 Metern Höhe laden dort auf seine Initiative hin seit vergangenen Frühling zum sportlichen Naturerlebnis. Sie bieten mit gestalterischen Finessen wie einer spektakulär positionierten Aluleiter, einer über 60 Meter langen Seilbrücke, einer Aussichtsplattform oder dem luftigen „Brunner-Bankerl“ viel Abwechslung. Aber auch bei den Schwierigkeitsgraden: Die reichen von B/C bis E, wobei sich die Routenführung im oberen Schwierigkeitsgrad mitunter als konstant kraftraubend erweist. „Es gab im Laufe der ersten Saison schon Rückmeldungen, die Bewertung sei zu niedrig“, erzählt Großalber. Die Angaben basieren allerdings nicht nur auf dem Urteil von Profi Axel Jentzsch (Alpinverlag, bergsteigen.com), sondern auf sieben erhobenen Bewertungen. „Uns war wichtig, dass jeder, der einen Schwierigkeitsgrad in Trattenbach geschafft hat, diesen überall in Österreich meistert“, erklärt Großalber. Auch der Übungsklettersteig „The little Rock“ wurde zur Vorbereitung auf das weitere Beisteinmauer-Routenangebot bewusst schwerer gestaltet. „Diesen Steig abzubrechen, also hinunterzuklettern, ist machbar. Im Karin-Steig oder in der Großalber-Route sieht die Sache anders aus.“ Neue Routen für Kletterer Vor allem auch Familien haben am Übungssteig Spaß. Für kleinere Kinder sei zwar noch kein Angebot vorhanden, allerdings sind neue Kletterrouten (ohne Stahlseil) am Nebenfels am Entstehen, wie Großalber verrät. Vom Parkplatz ein Stück weiter die Schotterstraße entlang, gibt es bereits jetzt ca. 50 Routen für Kletterer, denen noch zumindest zehn hinzugefügt werden. „Bis Ende Mai sollen die meisten fertig sein.“ Der in Arbeit befindliche neue Kletterführer Unteres Ennstal von Franz Bräuer werde die Routen im Schwierigkeitsgrad 3 bis 9 schon berücksichtigen. „Klettern in der Region ist im Vormarsch, nicht zuletzt weil der Klettersteig so gut besucht ist“, so Großalber. Der Ternberger Höhenbergsteiger – er war schon auf den Achttausendern Shishapangma und Gasherbrum – wird in der Saison 2015 auch Ausbildungen am Klettersteig durchführen; ein Kurstermin Mitte April ist bereits fixiert. „Wir beobachten, dass es noch Einiges zu lernen gibt“, so Großalber, den die Klettersteig-Begeisterung seiner Lebensgefährtin auf die Idee brachte, daheim im Trattenbachtal so etwas zu errichten. Partner für den übrigens einzigen TÜV-geprüften Klettersteig in Österreich war die erfahrene Gosauer Firma Laserer. Die Steige sind auch für Schulkurse bzw. Gruppen gut erreichbar. Heuer auf dem Programm stehen u.a. „Sicherheitstage“ zum Schnuppern am Klettersteig – erster Termin: Samstag, 11. April. Detaillierte Infos auf www.ternberg.naturfreunde.at Noch ein Hinweis: Wegen Holzarbeiten ist derzeit der Parkplatz direkt unterhalb der Beisteinmauer gesperrt. Das Klettersteigzentrum ist in rund 20 Gehminuten vom Bahnhof Trattenbach aus erreichbar. Kletterer können entsprechend auch ganz einfach per Zug anreisen.
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