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STEYR. Im Festsaal des Rathauses sind Ehrenzeichen an Steyrer verliehen worden, die sich in den Bereichen Ehrenamt, Kultur, Soziales und Wirtschaft für die Stadt verdient gemacht haben.

Vorne von links: Ursula Christian, Emma Glas, Ilona von Ronay, Hildegund Morgan, Elisabeth Schubert, Helga Schwarz; zweite Reihe von links: Vizebürgermeisterin Ingrid Weixlberger (SPÖ), Ferdinand Wieser, Friedrich Schmollgruber, Iganz Poxhofer, Hans-Peter Schreiberhuber, Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ), Vizebürgermeister Helmut Zöttl (FPÖ); hinten von links: Vizebürgermeister Wilhelm Hauser, Stadtrat Michael Schodermayr (beide SPÖ), Gemeinderätin Michaela Frech, Stadtrat Gunter Mayrhofer (beide ÖVP-Bürgerforum) und Stadtrat Reinhard Kaufmann (Grüne) Foto: Paul Hamm GmbH

Ehrenamt

Mit dem Ehrenzeichen der Stadt Steyr für ehrenamtliche Tätigkeiten wurden Ignaz Poxhofer, Elisabeth Schubert und Helga Schwarz ausgezeichnet.

Ignaz Poxhofer stammt aus Euratsfeld in Niederösterreich, in Steyr lebt er schon seit Jahrzehnten. Er ist Mitglied des Pfarrgemeinderates der Pfarre Innere Stadt, wo er sich vorbildlich engagiert. Seit 1980 ist Ignaz Poxhofer Organist in der Stadtpfarre, seit 1997 auch in der Marienkirche und seit 1998 zusätzlich in der Pfarre St. Michael. Seit mehr als 13 Jahren betreut Ignaz Poxhofer das mechanische Turmuhrwerk in der Stadtpfarrkirche, seit 2003 vertretungsweise für den Sohn und seit 2011 als Hauptverantwortlicher. Jeden zweiten Tag besteigt Poxhofer dabei den Turm der Stadtpfarrkirche, im Sommer sogar jeden Tag.

Elisabeth Schubert ist aus Deutschlandsberg in der Steiermark gebürtig. Seit ihrer Heirat im Jahr 1976 lebt sie in Steyr. Elisabeth Schubert ist diplomierte Lehrschwester und sehr aktiv im sportlichen Vereinsleben. Sie engagiert sich für Tiere, speziell für Pferde und Hunde. Seit mehr als 20 Jahren ist Schubert Mitorganisatorin des Steyrer Georgiritts. Sie arbeitet dabei eng mit den Kutschenfahrern, der Pfarre St. Michael und dem Tourismusverband zusammen. Sie hat sehr viel dazu beigetragen, dass sich der Steyrer Georgiritt, wiederentdeckt vom unvergessenen Pfarrer Alexander Kronsteiner, zu einem attraktiven und stimmungsvollen Brauchtums-Fest entwickelt hat.

Helga Schwarz ist gebürtige Steyrerin. Sie absolvierte die Handelsschule in Steyr, arbeitete als kaufmännische Angestellte bei der Firma Braunsberger und war ab 1989 als Ordinationshilfe tätig. Helga Schwarz ist seit 34 Jahren ehrenamtlich für den Verein der Südtiroler in Steyr tätig, von 1982 bis 1990 als Kassier-Stellvertreterin, von 1990 bis 2011 als Schriftführerin und seit 2011 als Kassiererin. Der Verein der Steyrer Südtiroler ist ein sehr engagierter und überaus aktiver Verein mit vielen Mitgliedern, die ihre Verbundenheit zur ihrer ehemaligen Heimat Südtirol hochhalten. Es ist bei jedem Mitglied eine tiefe Verbundenheit mit Südtirol spürbar, obwohl natürlich jeder und jede sich als Österreicher fühlt und hier seine Existenz aufgebaut und Wurzeln geschlagen hat. Helga Schwarz ist seit Jahrzehnten ein aktiver und über die Maßen engagierter Teil dieses Vereines und leistet damit einen überaus wertvollen Beitrag für das Miteinander und die Gemeinschaft.

Kultur

Mit dem Ehrenzeichen der Stadt Steyr für besondere Leistungen im kulturellen Bereich wurden Ilona von Ronay, Friedrich Schmollgruber und Heinz-Peter Schreiberhuber ausgezeichnet.

Ilona von Ronay ist gebürtige Wienerin, stammt aus der Steyrer Industriellen-Familie Werndl. Ihre Kindheit verbrachte sie auf Schloss Rosenegg bei Steyr, später fand sie in Kalifornien eine neue Heimat, lebte auch mehrere Jahre in Marokko. Schon früh wurde Ilona von Ronays Talent zum Malen entdeckt und gefördert. Sie besuchte unter anderem die Akademie der Bildenden Künste in Wien, die Sommerakademie von Oskar Kokoschka und Emilio Vedova in Salzburg, The Art Student“s League in New York sowie The Laguna Beach School of Art in Kalifornien. Nach Ausstellungen in den USA machte sich Ilona von Ronay als Porträt- und Landschaftsmalerin international einen Namen. In Oberösterreich stellte sie erfolgreich aus im Schloss Scharnstein, im Stift St. Florian und zur 1000-Jahr Feier der Stadt Steyr im Jahr 1980 im Bummerlhaus. Trotz Erfolge auf internationaler Ebene kam Ilona von Ronay immer wieder zurück ins Schloss Rosenegg. Im Jahr 1983 gründete sie den Kulturverein Schloss Rosenegg, das war auch der Startschuss für den Internationalen Musiksommer auf Schloss Rosenegg. Bei diesen Festspielen, die jährlich im Juli und im August stattfinden, sind Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt zu Gast. Seit mehr als drei Jahrzehnten bereichert nun der Internationale Musiksommer sehr erfolgreich das kulturelle Leben in der gesamten Region um Steyr.

Friedrich Schmollgruber ist gebürtiger Innviertler, er stammt aus einer Uhrmacher-Familie. Friedrich Schmollgruber war das zweitälteste Kind von insgesamt 12 Geschwistern. Seine Kindheit verbrachte er im Innviertel, schon sehr früh halfen er und seine Geschwister in der Uhrmacher-Werkstatt mit. Die Eltern förderten aber auch das Interesse für Kunst und Kultur. Friedrich Schmollgruber absolvierte schließlich selbst eine Uhrmacher- und Goldschmiedelehre, beide Ausbildungswege schloss er mit der Meisterprüfung ab. Nach beruflichen Streifzügen durch die Schweiz, Deutschland und Frankreich eröffnete Friedrich Schmollgruber im Alter von 23 Jahren ein Uhren- und Schmuckgeschäft samt Werkstätten in Steyr, im Haus Enge Gasse 19. 1980 gründete er in Steyr die Galerie Schnittpunkt im ehemaligen Gebäude der Bezirkshauptmannschaft am Grünmarkt. Diese Galerie war eine Avantgarde-Galerie für junge aber auch namhafte Künstler wie zum Beispiel Arnulf Rainer, Hans Staudacher oder Siegfried Anzinger. In den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts engagierte sich Friedrich Schmollgruber mit anderen Steyrerinnen und Steyrern für die Erhaltung von Ensembles und Gebäuden der historischen Stadt, darunter der Wehrgraben, das Schiffmeisterhaus, das Steyrdorf und das Kollertor. Seit seiner Pensionierung betreibt Friedrich Schmollgruber das von ihm gegründete Eisenuhrenmuseum. Die ältesten ausgestellten Exponate sind dabei Türmer-Uhren aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Friedrich Schmollgruber ist auch dabei, die historischen Steyrer Uhren wissenschaftlich aufzuarbeiten.

Als gebürtiger Steyrer arbeitet Heinz-Peter Schreiberhuber seit 2007 als freischaffender Künstler in Steyr im Schloss Lamberg. Die Künstlersignatur Hapé steht für seinen Vornamen. Schreiberhuber hat 1987 am Bundesgymnasium Steyr maturiert und dann ein Studium der Visuellen Mediengestaltung an der Universität für Gestaltung in Linz bei Professor Kondratiuk absolviert. Im zweiten Studienabschnitt absolvierte Schreiberhuber ein Auslandsjahr an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden im Fachbereich „Freie Malerei“. Sein Studium schloss Schreiberhuber mit einem Diplom im Jänner 1996 ab. Es folgten später Stipendien für das Egon-Schiele-Zentrum Krumau sowie für die Fakultät der schönen Künste in Barcelona. Schreiberhuber ist seit 1996 freischaffender bildender Künstler, er ist mit seinen Werken europaweit bei Einzel- und Gruppenausstellungen sowie bei internationalen Messen vertreten. In Steyr hat Schreiberhuber bereits sehr oft seine Werke und Performances gezeigt. Unter anderem im Schlossatelier, beim Styraburgfest, in der Schlossgalerie, im Stadtmuseum, im Rathaus, im Tapetenzimmer des Schlosses Lamberg. Im damaligen Reithofferwerk fand 2006 das Projekt Kunst am Dach statt. Seine Arbeiten befinden sich unter anderem auch in Privatsammlungen in New York, Paris, München, Wien, Barcelona, Hamburg und Glasgow sowie im Museum Nordico in Linz, im Museum der Stadt Steyr sowie in der Sammlung Leopold. Hapé Schreiberhuber hat als künstlerischer Leiter 2007 das Styraburg Festival ins Leben gerufen, 2010 das Styraburg Ensemble sowie 2011 die Kunstwoche Steyr und den Kulturverein Styraburg. Er ist im Bereich des Theaters und auch als Lehrer tätig.

Sozialbereich

Mit dem Ehrenzeichen für besondere Leistungen im sozialen Bereich ausgezeichnet wurden Ursula Christian, Emma Glas und Hildegund Morgan.

Ursula Christian ist aus Hollabrunn in Niederösterreich gebürtig, lebt aber schon lange in Steyr. Sie ist pensionierte Sonderpädagogin und engagiert sich seit Jahrzehnten im Sozialbereich, vor allem für die Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit, kurz pro mente genannt, sowie für die Drehscheibe Kind. Sie ist Gründungsmitglied vom Clubhaus Steyr der Organisation, einer Begegnungsstätte von pro mente für Menschen mit psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen. Dort ist Frau Christian seit 20 Jahren aktiv, sie betreut außerdem Patientinnen des Landespflege- und Betreuungszentrums Christkindl, arbeitet als Leihoma und als Betreuerin bei der Drehscheibe Kind.

Emma Glas stammt aus der Gotschee, einer deutschen Sprachinsel in Slowenien. Im Jahr 1945 ist sie über Marburg nach Österreich bis nach Großraming gekommen. Von 1947 bis 1951 arbeitete sie als Haushalts- und Ordinationshilfe in Kleinraming. 1951 kam sie als Hausgehilfin nach Steyr und ab 1955 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1984 war Frau Glas für die Näherei und Wäscherei im Steyrer Krankenhaus zuständig. Im Jahr 1959 übernahm Emma Glas die Leitung der Ortsgruppe des Verbandes christlicher Arbeitnehmer im hauswirtschaftlichen Dienst. Das Haus mit der Adresse Wieserfeldplatz 17, benannt nach der Heiligen Notburga, der Patronin der Dienstmägde, diente als Unterkunft für Frauen, die im Haushalt arbeiteten, als Übergangslösung für Arbeitssuchende und als Alterswohnheim. Frau Glas übernahm die Funktion ehrenamtlich neben ihrer Tätigkeit im Krankenhaus. Unter ihrer Leitung wurde das Haus St. Notburga erneuert, es wurden Zimmer mit Sanitäranlagen gebaut. Im Laufe der Zeit verlor das Haus seine ursprüngliche Bestimmung. Unter anderem fanden Flüchtlinge während und nach dem Jugoslawien-Krieg hier eine Unterkunft. 2006 bekam Pfarrer Kronsteiner von der Pfarre St. Michael das Haus St. Notburga als Geschenk. Frau Glas betreut es mit ihren bald 87 Jahren noch immer, und nimmt auch Menschen auf, die sonst keine Unterkunft finden würden.

Hildegund Morgan ist promovierte Juristin. Sie stammt aus Linz, lebt nun in St. Ulrich, allerdings nur wenige Meter von der Steyrer Stadtgrenze entfernt. Morgan hat sich sehr intensiv in vielen Bereichen des Steyrer Sozialsystems engagiert. Sie hat beim Aufbau mehrerer Vereine mitgeholfen und so einen wichtigen Beitrag für ein funktionierendes Zusammenleben in unserer Stadt geleistet. 1988 war sie bei der Gründung des unabhängigen Eltern-Kind-Zentrums in Steyr dabei, hat diese Institution jahrelang ehrenamtlich geleitet. Sie war auch am Aufbau einer integrierten Familienberatungsstelle und der österreichweiten Vernetzung der Eltern-Kind-Zentren maßgeblich beteiligt. Seit 2010 ist Hildegund Morgan als Leiterin und Projektentwicklerin beim Caritas-Integrationszentrum Paraplü tätig. Mit ihrem Engagement und ihrem hervorragenden Sachwissen leistet sie einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Integration in Steyr gelingt, das sich Migrantinnen und Migranten in unsere Gesellschaft eingliedern können.

Wirtschaft

Mit dem Ehrenzeichen der Stadt Steyr für besondere wirtschaftliche Leistungen wurde Ferdinand Wieser geehrt. Wieser ist gebürtiger Niederösterreicher, er stammt aus Weistrach. Seine Berufslaufbahn startete er als Programmierer bei der Firma Burgholzer in Steyr. 1972 wechselte er zur Firma BMD, die damals ihren Standort in Neuzeug hatte. 1981 wurde Wieser nach einem Management-Buyout zum Geschäftsführer von BMD bestellt. Die Entwicklung von BMD ist beeindruckend. Im Jahr 1981 hatte das Unternehmen zwölf Mitarbeiter, setzte etwa eine Million Euro um und betreute 110 Kunden. Heute arbeiten 440 Menschen bei BMD, der Umsatz beträgt 40,3 Millionen Euro, BMD hat heute mehr als 27.000 Kunden. Auch im Vorjahr ist BMD stark gewachsen, der Umsatz hat sich um 11,2 Prozent erhöht. Wie man bereits in zahlreichen Medien lesen konnte, wird BMD in seinen zentralen Standort Steyr an der Sierninger Straße in den kommenden Jahren acht bis zehn Millionen Euro investieren. Geplant ist ein neues Bürogebäude für 180 Mitarbeiter. 2017 wird gebaut, zu Beginn des Jahres 2018 soll das Projekt abgeschlossen sein. Auch wenn BMD mittlerweile international tätig ist, hat die Firma sehr starke Wurzeln in Steyr. Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Steyr.


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