REGION STEYR. “Gefangenes Licht – Märtyrer im Heimatgau des Führers“ heißt ein wichtiges Buch von Franz Wiesenberger. Es erzählt unter anderem die Geschichten von Steyrern, die durch ihren Mut und ihr Aufbegehren Heldenstatus verdient haben.
Ein knappes Menschenleben ist es her, dass man die Wahl zwischen Täterschaft bzw. Opportunismus oder Widerstand hatte. Der Widerstand hatte dabei oft fatale Folgen wie Folter, Demütigung, Entrechtung und oft genug auch die Hinrichtung. Jene, die dem Regime die Stirn boten, erfuhren keine Würdigung. Im Gegenteil – oft wurden sie bzw. ihre Angehörigen in der Nachkriegszeit als treulose Gesellen gescholten.
An den Rand gedrängt
Ihre Kinder wurden in der Schule diskriminiert, ihre Witwen mussten oft um ein Mindestmaß an Geldern seitens der neugeschaffenen Republik kämpfen. Im Unterschied zu den „Kriegshelden“ erhielten sie zunächst keine Denkmäler und Straßenbenennungen. Es blieb weitgehend der Privatinitiative einzelner Bürger überlassen, einzelne von ihnen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bis in die Gegenwart hinein tragen die Worte Goebbels „Nicht Märtyrer, sondern Verbrecher machen wir aus ihnen“ Früchte.
Steyrs mutige Rebellen
Der Autor des Buches „Gefangenes Licht“ Franz Wiesenberger sieht es als Irrtum an, dass vor allem in Linz der größte Widerstand geleistet worden wäre. Für ihn waren das Salzkammergut und die Stadt Steyr die größten „Widerstandsnester“. Sehr ausführlich beschäftigt sich sein Buch mit Otto Pensl, Friedrich Uprimny – den „letzten Juden von Steyr“, Alois Kisely, Hans Wagner, Ferdinand Kurzböck, Max Petek und Karl Punzer.
Eine Woche vor der Befreiung des KZ Mauthausen gab Gauleiter Eigruber den verhängnisvollen Befehl, alle internierten Kommunisten und Oberösterreicher zu liquidieren. Gemeinsam mit 41 weiteren Gesinnungsgenossen starb Otto Pensl einen qualvollen Tod. Grund für den Mordbefehl war, durch die Hinrichtung den Aufbau eines neuen Staatsgebildes zu erschweren.
Es würde die letzte Vergasung von Mauthausen sein. Danach wurden alle Armaturen und Leitungen abgebaut.
Das 423-seitige Werk zur Gedenkkultur unseres Landes ist im Innsalz-Verlag erschienen.
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