
GAFLENZ. Seit Dezember ist die bisher umfangreichste Darstellung der Gaflenzer Geschichte erhältlich.
Das „Heimatbuch Gaflenz“ beleuchtet alle wichtigen Abschnitte: von den ersten Siedlern im Gaflenztal bis zu den heutigen Bewohnern der Gemeinde. Erstmals behandelt wird zudem die Urgeschichte des Gebietes, also jene Zeit, als Gaflenz noch vom „Urmeer“ und später von Eismassen bedeckt war. Kaum bekannt ist, dass noch vor 130.000 Jahren die Ybbs durch das untere Gaflenztal in die Enns floss.
Mittelalterliche Spuren
Der spannendste Abschnitt in der Gaflenzer Geschichte ist wohl die Besiedelung im Mittelalter, als zunächst slawische, dann deutsche Siedler aus Bayern kamen und in mühevoller Arbeit die Basis für das heutige Leben in der Gemeinde schufen. Dass Gaflenz einst Teil eines slawischen Fürstentums war, dann zu Kärnten und zur Steiermark gehörte, ist heute kaum bekannt.
Alte Höfe und Bürgerhäuser
Ein Schwerpunkt-Kapitel widmet sich erstmals den alten Höfen und Bürgerhäusern im Markt. Teils bis ins Mittelalter zurück konnten die Besitzer erhoben werden. Thema sind auch die alten Hofnamen, die oft bis auf die Zeit der Besiedelung zurückgehen.
Zu mehr als 200 Häusern wurde in mühevoller Kleinarbeit recherchiert. Mehr als 2.000 Fotos, Karten und Pläne wurden gesammelt und gesichtet.
Alltag anno dazumal
Dass es nicht nur um Politik, Wirtschaft und Kultur geht, zeigt das Chronik-Kapitel. Hier findet sich alles, was in Gaflenz seit der Konstituierung als Gemeinde im Jahr 1850 geschehen ist. Auch das Alltagsleben kommt nicht zu kurz – man erfährt Unbekanntes, Spannendes, Kurioses.
Heiligenstein
Und natürlich darf der Heiligenstein nicht fehlen: Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Wahrzeichen von Gaflenz, dokumentiert seine über 600-jährige Geschichte von 1413 bis heute und geht der Frage nach, ob auf dem Heiligenstein einmal eine mittelalterliche Burg stand und ob die Slawen einst wirklich beim Felsen hinter der Kirche ihrem Lichtgott Svantevit Hühner opferten …
Gemeinschaftsleben heute
Im Kapitel „Lebendiges Gaflenz“ werden schließlich alle Institutionen und Vereine ins Bild gerückt, die heute Gaflenz zu einem lebenswerten Ort mit viel Potenzial für die Zukunft machen.
Reich bebildert
Rund 600 großteils unbekannte Abbildungen (Fotografien, Ansichtskarten und Pläne) machen das über 300-seitige Buch zu einer abwechslungsreichen Dokumentation des historischen und des heutigen Gaflenz.
Das „Heimatbuch“ kann bei der Gemeinde bezogen werden.