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LAUSSA. Seit 20 Jahren kümmert sich Karin Teufel immer wieder um verletzte und verstoßene Rehkitze, die in der Natur keine Überlebenschance hätten.

Karin Teufel mit den Rehen Lisl, Charly und Rocky (Foto: rh)
Karin Teufel mit den Rehen Lisl, Charly und Rocky (Foto: rh)

Wenn Wanderer entlang des Sebaldusweges am Lerz-Hof in der Laussa vorbeikommen, können sie derzeit nicht nur die wunderschöne Aussicht ins Ennstal genießen. Eine echte Attraktion sind die drei Rehkitze, die liebevoll von Karin Teufel betreut werden. „Ich mache das jetzt schon über 20 Jahre immer wieder“, erzählt die Bäuerin. Ihre aktuellen Schützlinge erhielt sie innerhalb weniger Tage Ende Mai/Anfang Juni. Charly wurde von Wanderern gebracht, Lisl von der Mutter verstoßen und Rocky in Großraming angemäht. Letzterer wurde vom Losensteiner Tierarzt Hans Postuvanschitz „zusammengeflickt“ und entwickelt sich sehr gut.

Appell an Wanderer

An Wanderer richtet die Bäuerin einen Appell: Rehe niemals angreifen, sondern die Jägerschaft oder die Polizei um Hilfe bitten. Mähverluste sind zwar – auch durch den Einsatz von Drohnen – weniger geworden, dennoch sind diese nach wie vor ein Problem. „Da braucht es eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen Bauern und Jägern“, sagt Teufel, die seit 2004 den Jagdschein hat und somit beide Seiten kennt. Der Aufwand für die Betreuung des Trios ist enorm. „Ich mache das aber gerne und weiß ja, auf was ich mich einlasse“, sagt Teufel.

140 Liter Ziegenmilch

In den ersten Wochen wurden die Tiere alle drei Stunden gefüttert. „Mit reiner Geißmilch, die ich von Andrea Blümelhuber aus Garsten bekommen habe. Ihnen Kuhmilch zu geben, wäre ein großer Fehler“, weiß die Reh-Spezialistin, die insgesamt 140 Liter Ziegenmilch verfütterte. Ihre Schützlinge leben im eingezäunten Garten und haben dort schon manche Leckerei entdeckt – zum Beispiel die Ribisel-Stauden. Mit der Flasche werden die Rehe nach wie vor gefüttert, jetzt gibt es vier Mal am Tag je einen Liter Trockenmilch für das Trio. Die Gartentüre steht übrigens immer offen, die Rehe können sich frei bewegen. „So lange sie gefüttert werden, kommen sie natürlich immer zurück“, erklärt die Bäuerin, die ihre Schützlinge noch bis Oktober verwöhnen will. „Sie entscheiden selbst, wann sie gehen. Rehe gehören in die Natur und nicht in ein Gehege.“

Hunde als große Hilfe

Karin Teufel, die mit ihrem Mann Franz den Lerz-Hof bewirtschaftet, ist Mutter von vier Söhnen. Das Hobby mit dem Großziehen der Rehe kommt nicht nur bei der Familie gut an, sondern auch bei den Hunden Aron und Baffy. „Sie haben mir sehr geholfen, weil sie das Waidloch aus Instinkt bei den Rehen lecken und ihnen so helfen, dass die Verdauung in Schwung kommt. Das ist das Um und Auf. Ich hätte das sonst mit einem warmen, feuchten Tuch machen müssen. Der natürliche Weg ist aber besser“, betont Teufel. Die Hunde, die jagdlich geführt werden, verteidigen auch die Rehe gegenüber Fremden.

Lauf der Natur

Bevor die gepflegten Rehe in die Natur entlassen werden, bekommen sie ein Markerl, heuer ist dieses weiß. „Damit erkennt der Jäger, wie alt das Tier ist und diese werden nicht zu früh geschossen“, erklärt Teufel. Als Jägerin schießt sie ein paar Stück pro Jahr, einmal war auch ein ganz besonderer Bock darunter: „Hansi“, den einst Tierarzt Postuvanschitz operierte und den sie mit dem Flascherl aufgepäppelt hatte. „Er war drei Jahre nicht sichtbar, plötzlich war er wieder da und zwei Jahre in unserem Revier. Ich habe ihn dann geschossen. Das ist der Lauf der Natur. Schließlich haben wir auch den gesetzlichen Auftrag, Tiere zu entnehmen“, erklärt die Jägerin.


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