Trauer um Briefträger
BEHAMBERG. Im 84. Lebensjahr ist Hermann Auer, allseits einfach „Briefträger Hermann“ genannt, gestorben.
Seine Kindheit in äußerst einfachen Verhältnissen, mit nur dem Nötigsten zum Leben, erlebte er als glücklich. Auf dem elterlichen Hof in Haidershofen wurde auch ein Russe aufgenommen, der mitarbeitete und von dem er ein paar Worte Russisch lernte.
Die Bescheidenheit seiner Kindheit zeichnete sich in Auers ganzem Leben fort. Mit Gattin Anni baute er auf dem erworbenen Grundstück der Pfarre in Behamberg ein Haus, das er trotz noch fehlender Haustüre 1970 bezog, um einen kurzen Arbeitsweg zu haben. Bis dahin musste der tägliche Arbeitsweg von vier Kilometern zu Fuß bewältigt werden, auch bei tiefwinterlichen Bedingungen.
Als Postzusteller in den Jahren 1960–1995 lernte Hermann Auer viele Menschen kennen und war in ganz Behamberg durch seine lustige und fröhliche Art beliebt. 1995 trat er nach gesundheitlichen Problemen in den Ruhestand und konnte diesen auch bis zuletzt genießen. In seiner Pension trat Auer auch dem Seniorenbund bei und war einige Jahre in der Pfarre als Pfarrgemeinderat aktiv. Außerdem fungierte er jahrzehntelang als Vorbeter.
Auers letzte Jahre waren jedoch geprägt von Krankheit und zunehmender Altersschwäche. Ohne die fürsorgliche Hilfe seiner Gattin und der Pflege der Caritas wäre der Alltag nicht mehr zu meistern gewesen. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten durfte er die letzten Wochen noch zu Hause verbringen und schlief in den Morgenstunden des 19. November friedlich ein.
Unter der regen Teilnahme vieler Freunde, Verwandten und Nachbarn wurde am 24. November in der Pfarrkirche mit P. Georg OFM die Totenmesse gefeiert. Von vielen Trauernden und dem Musikverein Wachtberg wurde Hermann Auer zu seiner letzten Ruhestätte begleitet.
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