Junge Gedanken zum Baum
STEYR. Moritz Schwaighofer-Ahrer (14) macht sich in seinem Leserbrief Gedanken zur geplanten Baumverjüngung in der Werndl-Straße in Steyr.
Ich bin gerade 14 Jahre alt geworden. Ihr startet Initiativen, trennt Müll und recycelt alles was ihr findet und pflanzt Bäume, weil ihr euren Kindern keine derart verschmutzte Welt hinterlassen wollt. Das ist super, und auch, dass ihr uns ebenfalls dazu erziehen wollt. In der Schule wird mir alles über den Klimawandel beigebracht, und was wir dagegen tun können. Und man hört immer wieder, Bäume sind so super, wir müssen Bäume pflanzen! Stimmt ja auch. Der Bürgermeister pflanzt für jedes Kind einen Baum. 1.000 Bäume für Steyr. Alles, damit diese Bäume in 20 Jahren groß sind, viel CO2 aufnehmen können und uns Schatten und Sauerstoff spenden.
Die ganze Leopold-Werndl-Straße ist jetzt schon voller solcher Bäume, die ihr in 20 Jahren haben wollt. Warum wollt ihr sie fällen? Sind sie nicht genau das, was ihr erzielen wollt? Und, jetzt mal ganz ehrlich, das mit der Haftung ist eine blöde Ausrede. Hier werden mehr Kinder überfahren als von Ästen erschlagen.
Außerdem müssen neue Bäume auch gepflegt werden. Weniger Mist? Nö, Blätter haben sie alle. Ich muss nicht mal annähernd Expertenstatus haben, um zu wissen, dass Baumpflege sicherlich weniger kostet, als all die Schäden durch Naturkatastrophen, welche uns klimawandelbedingt in den nächsten Jahren heimsuchen werden.
Nicht Bäume austauschen, sondern zusätzliche Bäume pflanzen. Das wäre meiner Meinung nach eine angemessene Maßnahme in der heutigen Zeit. Denn wenn ihr weiterhin so handelt, werden in unseren Breitengraden bald nur mehr Kakteen beheimatet sein. Die wären dann zumindest “klimafit”.
Also bitte, mit den schwachen Argumenten seitens des Landes, die für mich nichts anderes heißen als: “Wir wollen schnell und einfach Geld sparen, bezahlen soll dafür die nächste Generation!”, lassen wir uns nicht kleinkriegen. Oder wie sonst sollen eure Enkel Kastanienmännchen bauen? Aus Nadeln?
Die Bäume müssen bleiben!
von Moritz Schwaighofer-Ahrer, Steyr
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