Fünf Steyrer Persönlichkeiten erhielten Ehrenzeichen
STEYR. Für ehrenamtliche Tätigkeit, besondere Leistungen im kulturellen bzw. wissenschaftlichen Bereich vergab die Stadt Steyr Ehrenzeichen.
„Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne die vielen Stunden, die Ehrenamtliche in allen Bereichen – vom Sozialen bis zum Sport – leisten, würde unser Zusammenleben nicht funktionieren“, betont Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ). Vorbilder seien auch jene Persönlichkeiten, die für ihre besonderen Leistungen im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich ausgezeichnet wurden.
Pauline Leitner (Ehrenamt)
Die gebürtige Bad Hallerin lebt schon lange im Stadtteil Münichholz. Seit 27 Jahren ist sie Mitglied der Steyrer Goldhaubengruppe. Von 2002 bis 2008 war sie Obfrau-Stellvertreterin, im Jahr 2018 hat sie das Amt der Obfrau übernommen. Pauline Leitner organisiert zahlreiche Veranstaltungen der Goldhauben, wie unter anderem den Trachtensonntag. Seit 2017 ist sie auch Obfrau des Pfarrgemeinderates Münichholz.
Manfred Rausch (Ehrenamt)
Medizinalrat Manfred Rausch ist gebürtiger Niederösterreicher, hat in Innsbruck studiert und bereits seine Turnusausbildung in Steyr absolviert. Seit 1985 ist er praktischer Arzt in Steyr, bis 2002 war er auch Polizeiarzt. Seit dem Jahr 1991 ist Rausch als aktives Mitglied ehrenamtlich im Vereinsvorstand der Betreuungsorganisation Vita Mobile in den Funktionen als Kassier-Stellvertreter und nun als stellvertretender Vorsitzender tätig. Rausch vertritt dabei engagiert die Anliegen von Vita Mobile nach außen. Unter anderem ist durch seine Initiative der Besuchsdienst „Zeit für Dich“ ins Leben gerufen worden. Von 2016 bis 2020 war er Obmann des Forums der Steyrer Hausärzte, seit 2000 ist er Präsident des Fußballvereins Doc Rangers. Diese unterstützen bei ihren Matches immer wieder karitative Einrichtungen.
Gertraud Klaus-Sternwieser (Kultur)
Die gebürtige Reichramingerin hat eine enge Verbindung zu Steyr. Bereits als fünfjähriges Mädchen zeigte sich ihr Talent als Vokalistin. Mit neun Jahren kam sie zum Kirchenchor in Reichraming. Bei einem Auftritt wurde Gertraud Klaus-Sternwieser von Professor Otto Sulzer als Solistin für den Madrigalchor in Steyr entdeckt. In ihrer Jugendzeit setzte sie ihre außergewöhnliche Stimme in mehreren Ensembles und Chören der Region ein. Gastauftritte führten sie schon damals in das nahegelegene Ausland.
Zahlreiche Tondokumentationen – auch in Zusammenarbeit mit dem ORF – bezeugen die hohe Qualität ihrer Singstimme. Klaus-Sternwieser ist nun seit mehr als 50 Jahren in der Stadt Steyr kulturell tätig. Sie war bei der Entwicklung des Madrigalchores zur Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia dabei. Dieses Ensemble ist durch seine qualitativ hochwertigen Aufführungen weit über die Grenzen der Region Steyr bekannt. Klaus-Sternwieser war auch die treibende Kraft, die sich mit Erfolg bemüht hat, das musikalische Erbe des im Jahr 2018 verstorbenen Chorleiters Sulzer zu bewahren. Von den Kollegen wird sie als „Seele von Sancta Caecilia“ bezeichnet. Die zweifache Mutter und Oma ist auch weiterhin mit ihrer Stimme für die Kirchenmusikvereinigung aktiv.
Frieda Anna Pohlhammer (Kultur)
Die gebürtige Wienerin studierte in der Bundeshauptstadt Welthandel. 1969 ist die Familie nach Steyr gezogen, im Jahr 1988 übernahm Frieda Pohlhammer die Galerie Schnittpunkt, zwei Jahre später wurde die Galerie Pohlhammer gegründet. In dieser neuen Kulturinstitution wurden nicht nur Arbeiten renommierter Künstler präsentiert, über die Galerie Pohlhammer wurden auch junge Kunstschaffende gefördert, vor allem aus der Region Steyr.
Zu ihren Schützlingen zählten etwa Michael Kienzer, Gunter Damisch und Siegfried Anzinger. Sie unterstützte auch Konzeptkünstler wie den Oberösterreicher Peter Friedl und den Slowaken Roman Ondak. Beide haben bereits bei der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig ihre Arbeiten gezeigt. In der Galerie Pohlhammer konnte man aber auch Werke von Künstlern wie Arnulf Rainer, Andy Warhol, Franzobel, Heimo Zobernig oder Hermann Nietsch betrachten.
Frieda Pohlhammer hat an mehr als 300 Ausstellungen und Kunstmessen im In- und Ausland mitgearbeitet. Sie betrieb nicht nur ihre Galerie, sie war auch im Kunsthandel tätig, wobei sie sich auf den Handel mit arrivierter Kunst konzentrierte. Pohlhammer ist nach wie vor aktiv im Steyrer Stadtkulturbeirat tätig, ihre Schaffenskraft ist ungebrochen.
Gerhard Krisper (Wissenschaft)
Der gebürtiger Grazer hat in seiner Heimatstadt Maschinenbau studiert und ist ein Pionier der EDV. 1966 startete Gerhard Krisper seine Karriere bei der Steyr-Daimler-Puch AG in Steyr. Bis 1973 leitetet er die Abteilung Berechnung, ab 1974 die Forschungsabteilung. Krisper erkannte rasch die große Bedeutung der Software. Unter seiner Leitung entstanden bald die ersten Simulationsprogramme. Er machte die Dienstleitungen seiner Abteilung für den gesamten Konzern nutzbar, so entstand das Technologie Zentrum Steyr.
Krisper hat auch sehr erfolgreich im pädagogischen Bereich gearbeitet. Er unterrichtete Technische EDV an der HTL Steyr und war mehrere Jahre lang Lehrbeauftragter an der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Er zählt zu den Gründern des Redtenbacher-Symposiums und ist Träger der Redtenbacher-Medaille.
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