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Entscheidung für Steyr war für weitgereisten Vorarlberger eine klare Sache

Robert Hofer, 12.01.2025 12:40

STEYR. Johannes Lins stammt aus dem beschaulichen Frastanz in Vorarlberg. Das Logistik-Studium führte ihn nach Steyr, derzeit verbringt er sein Auslandssemester in Japan.

Johannes Lins in Japan (Foto: privat)
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Nach der Matura an der HAK Bludenz machte Lins seinen Auslandszivildienst in Indien und arbeitete danach im Senegal für die Vereine „Wissen macht Stark“ und „Leprahilfe Senegal“. „Dort habe ich meine Leidenschaft für die Humanitäre Hilfe entdeckt“, erzählt Lins. Seine berufliche Zukunft sieht er in der Koordination von Hilfsgütertransporten vor Ort in Krisen- und Kriegsgebieten.

Ein Logistik-Studium an der FH Steyr war für den Vorarlberger naheliegend. „Es ist womöglich europaweit die beste Institution im Bereich Logistik, die Entscheidung war eindeutig. Ich sehe meine Rolle in dieser Welt darin, meine Privilegien zu nutzen und bestmöglich Menschen zu helfen“, sagt Lins.

Sein Auslandssemester verbringt er derzeit an der Ritsumeikan Asia Pacific University in der 125.000 Einwohner-Stadt Beppu. Noch bis Mitte Februar wird er in Japan sein. „Das Land fasziniert mich, weil so oft das äußerst Traditionelle auf das äußerst Moderne trifft. Das zeigt sich in den Städten, in denen zwischen Wolkenkratzern noch alte Schreine bestehen oder auch an der Universität, in der sowohl über Künstliche Intelligenz, als auch über die traditionelle japanische Teezeremonie unterrichtet wird“, so Lins.

Nur nicht auffallen

Die japanische Kultur ist völlig anders. „Das Nicht-aus-der-Masse-stechen ist hier das A und O. Zum Guten wie zum Unvorteilhaften. Doch genau diese Faszination des Unbekannten ist mein Hauptgrund für das Auslandssemester in Japan“, erzählt Lins.

Gut 50 Prozent der Studierenden in Beppu kommen aus allen Ländern der Welt und erzählen stolz von ihren Kulturen. „Viele Studenten organisieren sich in Kultur-Clubs und jede Woche stellt ein anderer Club eine Kultur am Campus vor: mit einer Eröffnungsparade, Pop-up Tanzeinlagen, speziellen kulinarischen Angeboten in der Kantine und zum Schluss jeder Woche mit einer großen Show im Hauptsaal der Universität vor ein bis zweitausend Studenten“, so Lins. „Ich durfte hier schon Freunde aus Turkmenistan, Botswana, Panama, Myanmar, Bolivien und unglaublich vielen weiteren Ländern finden.“

Die Vorlesungen seien meist sehr interaktiv gestaltet, ein großer Schwerpunkt wird auf akademische Arbeiten gelegt. „Wir haben die Möglichkeit, so gut wie alle Fächer zu belegen, die an der Universität angeboten werden und können uns daher einen sehr individuellen Stundenplan zusammenstellen.“

Besuch von der Schwester

Da er bereits die letzten beiden Jahre vor seinem Studium im Ausland lebte, stellt Englisch für den Vorarlberger kein Problem dar. An Weihnachten besuchte ihn seine Schwester, sie hatte Käse, Schokolade und Brot mit im Gepäck. „Dinge, die in Japan schwierig zu finden sind“, sagt Lins. Was er tatsächlich aus Österreich vermisst ist, dass Sachen infrage gestellt werden. „Japaner sind grundsätzlich sehr zurückhaltend, besonders wenn es um konstruktive Kritik geht. Für einen Europäer ist es schwierig, die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen zu erahnen. Die Faszination des Unbekannten kommt auch mit so mancher Herausforderung, doch ich nehme sie gerne an und hoffe daran zu wachsen.“

Zu Silvester reiste der Vorarlberger zu einem Freund und dessen Familie nach China, ist mittlerweile zurück in Japan. Neben ihm ist noch ein weiterer FH-Student aus Steyr in Beppu. „Wir lernten uns erst hier so richtig kennen. Marcel und ich sind mittlerweile sehr gute Freunde und verbringen viel Freizeit gemeinsam“, so Lins. Beide sind im Studentenheim der Universität direkt am Strand untergebracht.

Die Freizeit nützt der Vorarlberger für Ausflüge, unter anderem auf die japanische Hauptinsel Hunshu, um Plätze wie Hiroshima oder Matsumoto zu besuchen. Abseits vom Entdecken verbringt Lins viel Freizeit beim Fußballverein und Debattierclub der Universität.

 


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