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Sternfreunde Steyr und ihr nahezu perfekter Platz am Rande der Alpen

Robert Hofer, 22.01.2025 09:01

REICHRAMING. Rudolf Dobesberger ist Obmann der 2003 gegründeten Sternfreunde Steyr, die den Star Park auf der Hohen Dirn betreiben. Im Tips-Gespräch erzählt er über die Folgen der Lichtverschmutzung, astronomische Höhepunkte im Jahr 2025 und die Faszination seines Hobbys.

  1 / 5   Das Observatorium der Sternfreunde Steyr liegt auf 1.105 Metern im Gemeindegebiet von Reichraming. (Foto: Dobesberger)

2018 wurde das Observatorium (Beobachtungszentrum) auf der Hohen Dirn nach langen Vorarbeiten offiziell eröffnet. „Nach vielen Jahren der Bemühungen und Fehlversuchen haben wir den nahezu perfekten Platz am Rande der Alpen gefunden“, gerät Dobesberger ins Schwärmen. „Wir sind hier über der Nebelgrenze auf mehr als 1.100 Metern am Rande des Nationalparks Kalkalpen. Das Reichraminger Hintergebirge ist eines der größten Waldgebiete Österreichs mit beinahe noch natürlichem Himmel im Süden.“ Hier könne man die Milchstraße noch bis zum Horizont sehen.

„In klaren Nächten der Stille am Berg und beim Anblick der funkelnden Sonnen bin ich emotional schwer bewegt, demütig und einfach dankbar“, erzählt Dobesberger. Der Neuzeuger und seine Mitstreiter geben ihr Wissen gerne an Besucher weiter. So wird man auch heuer wieder Teil der KinderUni sein. Erklärt wird unter anderem, wie ein Teleskop funktioniert oder wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist.

Partielle Sonnenfinsternis

Öffentliche Führungen bietet der Verein freilich auch für Erwachsene regelmäßig an. Die Beobachtungssaison beginnt heuer am 29. März mit der partiellen Sonnenfinsternis. Ein erster astronomischer Höhepunkt ist am14. März eine partielle Mondfinsternis, am 7. September wird eine totale Mondfinsternis erwartet.

Auf die Gefahren der Lichtverschmutzung hinzuweisen, war von Anfang an ein zentrales Anliegen des Vereines. „Das Zuviel an Licht in unserer Zivilisation hat dramatische Folgen. Wir schneiden uns aus der Natur heraus, obwohl wir ein Teil dieses unverstandenen riesigen Netzwerkes sind“, betont Dobesberger. „Wir leben in einem Zeitalter des größten Artensterbens, das es je auf Erden gab.“

Moderne Ausstattung

Die Sternfreunde Steyr haben 40 Mitglieder, auch die 200 Mitglieder des Partnervereins Kepler Sternwarte Linz sind immer wieder im Beobachtungszentrum im Ennstal anzutreffen. In Sachen Ausstattung stehen Verbesserungen an. „Heuer werden die Teleskope in den beiden Vier-Meter-Kuppeln wachsen. Der große Refraktor wird mit einem 40-Zentimeter-Spiegelteleskop ersetzt. Das 35-Zentimeter-Spiegelteleskop in der Kepler Remote Sternwarte bekommt einen 60-Zentimeter-Spiegel“, erzählt Dobesberger. „Auch das 40-Zentimeter-Teleskop, das für unsere Führungen verwendet wird, hat einen größeren Bruder mit 50-Zentimeter-Spiegel erhalten.“

Schon 2013 verlegten die Sternfreunde Steyr ihre Beobachtungstätigkeiten auf die Hohe Dirn. Ab 2016 begann die Umsetzung des Star Parks, der auch durch EU-Fördermittel möglich wurde. Alle Infos und viele Fotos findet man auf www.starparkhohedirn.at


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