Leserbrief: Zeichen der Stadt
STEYR. Leserbrief von Konditormeister Rudolf Schmidt: Geschätzter Herr Bürgermeister, werte Mitglieder der Stadtregierung, bezugnehmend auf den Bericht in der Wochenzeitung Tips bezüglich der Stundungen von Kommunalsteuern und Mieten für Schanigärten, möchte ich einige Gedanken und Anregungen loswerden.
Wie bestimmt alle mitbekommen haben, waren die letzten Monate in der Innenstadt für alle Kaufleute und Gastronomen eine nicht ganz einfache Zeit. Wir haben extrem viele Leerstände und auch sonst sind die Rahmenbedingungen in der Innenstadt alles andere als, na sagen wir mal, günstig um vernünftig wirtschaften zu können. Und jetzt auch noch Corona. Betrifft alle – ganz klar – und viele von uns auch wirklich hart. Und natürlich ist es das Wichtigste gesund zu bleiben und daher sind die Maßnahmen der Regierung auch zu unterstützen und zu befürworten, damit wir alle das gesundheitlich gut überstehen und das System nicht an seine Grenzen gelangt.
Wirtschaftliches Desaster
Aber es ist auch wirtschaftlich ein Desaster und – glauben sie mir – wir hatten auch beim Jahrhunderthochwasser mit riesigen, fast unüberwindbaren Herausforderungen zu kämpfen. Alles haben wir überstanden – Hochwasser, Wirtschaftskrisen, etc. Uns gibt es heuer 90 Jahre und davon waren viele auch nicht immer einfach. Und – wir sind keine Unternehmer, die ihre Zeit am Golfplatz oder bei Freizeitaktivitäten verbringen. Wir arbeiten hart und sind auch für unsere Mitarbeiter sozial und sehr engagiert. Ob wir aber auch die jetzigen Herausforderungen noch meistern werden können, liegt nicht mehr in unseren Händen, oder nur zum Teil.
Zusammenhalt
Angesichts dieser Umstände frage ich mich, ob es nicht an der Zeit wäre, ein starkes Zeichen von Seiten der Stadt zu setzen und wirkliche Hilfestellungen für kleine Betriebe zu geben. Wie z.B. eine gänzliche Erlassung der Kommunalabgaben und nicht nur eine Stundung. Nämlich für die Monate in denen wir keine Einnahmen haben, oder diese bei den wenigen die noch offen halten können, um bis zu 80 Prozent und mehr eingebrochen sind. Auch wäre eine Rückerstattung der Schanigartengebühren, die wir Gastronomen schon für das ganze Jahr 2020 bezahlt haben, eine Hilfe. Ich hoffe, dass dies nicht als Kritik verstanden wird, sondern als Wunsch zum Zusammenhalten und zum Unterstützen der kleinen und kleinsten Unternehmen und deren Mitarbeitern.
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