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Steyrer SPÖ fordert Parteiausschluss von Altmünsters Bürgermeisterin

Robert Hofer, 30.12.2020 12:12

ALTMÜNSTER/STEYR. “Dieser Egotrip von Elisabeth Feichtinger ist unerträglich“, wettert Steyrs SPÖ-Stadtchef Gerald Hackl. Die Bürgermeisterin von Altmünster ignoriert einen Beschluss der SPÖ-Landesspitze und verwehrt somit Andreas Brich den Einzug in den Nationalrat. 

Elisabeth Feichtinger Foto: SPÖ
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Zutiefst enttäuscht zeigt sich die Steyrer SPÖ über das unsolidarische Verhalten der Altmünster Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger. Diese wird entgegen eines eindeutigen Beschlusses des Landesparteivorstandes nicht auf das durch den Wechsel von Markus Vogl in die Steyrer Stadtregierung frei werdende Nationalratsmandat verzichten. Somit wird dem als Nachrücker vorgesehenen BMW-Arbeiterbetriebsratschef Andreas Brich aus Dietach der Einzug in den Nationalrat verwehrt.

Hackl fordert Konsequenzen

„Dieser Egotrip von Elisabeth Feichtinger ist unerträglich und muss Konsequenzen haben“, stellt der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl fest. „Wir fordern daher ein Parteiausschlussverfahren und werden einen entsprechenden Antrag an das Landesparteischiedsgericht stellen.“ Monatelang und in einer Vielzahl von Gesprächen habe man in verschiedensten Zusammensetzungen versucht, bei Genossin Feichtinger ein Umdenken herbeizuführen, sei aber bei ihr auf völliges Unverständnis gestoßen.

Feichtinger steht Mandat zu

„Elisabeth Feichtinger interessieren parteiinterne Abkommen und Beschlüsse null Komma Josef. Für ihren vermeintlichen persönlichen Vorteil setzt sie sich unverfroren darüber hinweg und inszeniert sich - wenn es in der Diskussion eng wird - mit einem treuherzigen Blick auch noch als armes Opfer, das unter Druck gesetzt wird“, ist für den Steyrer Bürgermeister das Beharren auf das Nationalratsmandat, das ihr als Nächstgereihter hinter Markus Vogl formalrechtlich zusteht, ein von Anfang an geplantes, falsches Spiel von Feichtinger.

„Selbstüberschätzung“

Im Übrigen sei das politische Gewicht von Elisabeth Feichtinger in Wien - auch wenn sie kurzfristig schon einmal im Parlament aktiv gewesen sei - im Vergleich zu BMW-Arbeiterbetriebsratschef Andreas Brich mehr als überschaubar. Ebenso sei es Tatsache, dass Feichtinger ihr Nationalratsmandat natürlich der SPÖ Oberösterreich verdanke, die sie damals für die SP-Bundesliste nominiert habe. All das seien auch ganz klare Indizien für eine große Portion an Selbstüberschätzung, über die man nur den Kopf schütteln könne, führt Hackl weiter aus. „Wer sich, wie die Genossin Feichtinger, derart kaltschnäuzig und aus reinem Eigennutz gegen die Partei stellt, hat in unserer Gesinnungsgemeinschaft keinen Platz. Hier müssen wir eine klare Grenze ziehen, wenn wir als Partei mit gültigem Statut glaubwürdig bleiben wollen“, betont Hackl.

Sozialdemokratin durch und durch

Elisabeth Feichtinger will sich zu den massiven Vorwürfen der Steyrer SPÖ öffentlich nicht äußern - zum Wohle der Partei, wie die 33-Jährige den OÖN sagte. Sie wolle im SP-Parlamentsklub mitarbeiten und in der Partei bleiben, weil sie „durch und durch Sozialdemokratin“ sei.


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heidelinde m.
heidelinde m.
10.01.2021 14:51

SPÖ Steyr vs. Bgmin. Feichtinger

Vom niveaulosen Kommentar des Hrn. Bgm. Hackl einmal abgesehen (dazu etwas zu schreiben ist Zeitverschwendung), finde ich es auch recht verwunderlich, dass die Tips-Redaktion die bürgermeisterlichen Theorien versehen mit Untergriffikeiten 1:1 ohne einer einzigen Gegenfrage seitens des Redakteurs abdruckt. Ganz großes Kino!

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W. Stöffens
W. Stöffens
08.01.2021 11:59

Steyrer SPÖ fordert Parteiausschluss von Altmünsters Bürgerm

Warum sich die SPÖ Steyr jetzt gar so empört, weil Frau Feichtinger ihr Recht in Anspruch nehmen möchte, verstehe ich nicht. Hat denn die SPÖ nicht selbst 2017 gefordert "Hol dir was dir zusteht!". Die doch recht sexistischen Ansagen des Hrn. Hackl werden der SPÖ weitere - vor allem weibliche - Wählerinnen kosten.

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Da Sepp
Da Sepp
31.12.2020 15:54

Machtgeil

Ja ja die machtgeile Lissl

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ehemaliger Parteifreund
ehemaliger Parteifreund
31.12.2020 13:13

Quod erat demonstrandum

Ich bin froh, aus der Partei ausgetreten zu sein. Da hat man eine mutige Frau mit Rückgrat, die etwas für die Menschen verbessern will und dann haben Männer (und Frauen) nicht die Größe, ihr ihren Platz zuzugestehen? Arme Sozialdemokratie. Armes Österreich. Aber dieses Problem mit sich selbst hat die SPÖ schon sehr, sehr lange. Frau Feichtinger, Sie schaffen das!

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Landfräulein
Landfräulein
31.12.2020 13:07

Erbärmlich

Unfassbar, wie hier kommunalpolitische Teilchen gegen eine der raren Perlen der Sozialdemokratie arbeiten. Schämt Euch! Diese ewig gestrigen müssen endlich aus Ämtern und Funktionen weg. Diese Machoarroganz mit der selbst die Frauen aus der Region der Sozialdemokratie schaden ist beispiellos. Feichtinger hat ein Recht auf das Mandat? Sie will es? Lasst sie arbeiten und verkriecht und schämt Euch!

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ulrike schmid
ulrike schmid
31.12.2020 10:45

parteiauschschluss statt demokratie?

mit diesem absatz endet der artikel in der "krone": Kein „Gegenschlag“ aus Altmünster Darauf möchte Feichtinger gar nicht Kontra geben: „Mit Blick auf die gemachten Äußerungen könnte ich vieles erwidern, welche diese in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ich nehme jedoch davon Abstand, weil ich eine solche öffentlich geführte Auseinandersetzung - vor allem zum Wohle unserer Partei - vermeiden will.“ liebe SPÖ - mit diesem öffentlichen schmutzwäsche-waschen setzt ihr euren politischen selbsmord in aller öffentlichkeit fort. nicht frau feichtiger beschädigt die partei, sondern die "weissen alten männer", die es nicht ertragen, wenn eine frau in führungspositionen kommt. diagnose: doskozill-syndrom (siehe dazu auch den kommentar von florian scheube im heutigen standard!)

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Altgmundner
Altgmundner
30.12.2020 21:25

Steyrer SPÖ

und das in der SPÖ! - Freundschaft!

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Rudolf Froscher
Rudolf Froscher
30.12.2020 21:24

Danke der Frau Maria N. für diese sehr treffenden Worte

Es ergibt sich die Frage, ob mit solchen Äußerungen des Bürgermeisters nicht eher der SPÖ großer Schaden zugefügt wird, ob man hier schon im Jetzt angekommen ist bei den Kommunikationsformen und ob vielleicht eine gewisse Nachschulung des Bürgermeister Kollegen nicht schaden würde. Ich hoffe, dass die SPÖ hier ein Machtwort gegen diesen Bürgermeister spricht, insbesondere ja auch deshalb, weil ja eine Frau an der Spitze ist in OÖ und derart abschätzige subjektive Bewertungen eher von Eigenüberschätzung oder Macho Gehabe herkommen. Und ich ich kenn ganz ganz viele, die hätten sich immer gewünscht, einen Betriebsrat zu haben, der nur einen Bruchteil der solidarischen Leistung für Mitarbeiter erbringen, die die sehr geschätzte Frau Bürgermeister von Altmünster laufend beweist. Der Herr Bürgermeister soll sich das Wort Solidarität vielleicht auch mit anderen GenossenInnen meditativ verinnerlichen und vielleicht kommt er dann auf die Fehler in OÖ, die eben bei der Wahl gegen Kurz zu so gravierenden Verlusten geführt haben. Und als intimer Kenner der Politik, die Frau Bürgermeister aus Altmünster hat ihren Beitrag zum Erfolg der SPÖ geleistet. Viele aber, die wie Machos kaum mehr wissen, was Solidarität ist und meinen ihre Posten für Immer bekommen zu haben, denen wünsche ich im Sinne der SPÖ wieder eine Rückbesinnung auf Menschlichkeit und Solidarität. Es gilt für Alle die Unschuldsvermutung.

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Elke E.
Elke E.
30.12.2020 21:17

Demokratie oder Demokratur?

Unfassbar, was sich dieser Bürgermeister von Steyr heraus nimmt, wer glaubt er, dass er ist? Er wiill Frau Feichtinger dazu zwingen, auf ihr demokratisches Grundrecht zu verzichten! Dieser Herr Hackl diffamiert die ihm nicht genehme Kandidatin und strengt deren Parteiausschluss an, um seinem Parteifreund den Weg nach oben frei zu machen. Weit haben wir's gebracht im Staate Österreich, leben wir schon noch in einer Demokratie? Oder schon in einer " Demokratur?" Frau Feichtinger, wer solche Parteifreunde hat, braucht keine Feinde mehr! Und an die Redaktion der Tips: Dieser Artikel ist in höchstem Maße tendenziös und unreflektiert! Ist womöglich der Verfasser auch ein Parteifreund von Herrn Hackl oder jemand, der der Bürgermeisterin von Altmünster ihr Nationalratsmandat nicht gönnt? Unabhängiger Journalismus sieht jedenfalls anders aus.!

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RichtbergTafler
RichtbergTafler
30.12.2020 21:04

Tausendsassa

Hut ab vor Markus Vogl. Für ein möglicherweise zukünftiges Bürgermeisteramt legt er sein hoch dotiertes Nationalratsmandat zurück. Die Bürgermeisterin Feichtinger schafft aber anscheinend alles gleichzeitig.

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Maria N.
Maria N.
30.12.2020 19:56

Umgang der SPÖ OÖ mit demokratischen Grundrechten

Was in dem unfassbar diffamierend verfassten Artikel gegen Frau Feichtinger vergessen wird, sind die demokratischen Grundrechte, nicht nur die ihr zustehenden sondern die von uns allen. Man nennt das, Herr SP-Chef von Steyr, Gesetz bzw. Verfassung. Und das ist nicht etwas über das man drübersteigt! Wie im Artikel angeführt wurde eine Liste erstellt und abgesegnet. Auf Basis dieser Liste wird wahlgekämpft. Und wenn dann irgendwann viel später der Steyrer SP-Chef glaubt, diese Regeln gelten nun nicht mehr und erstellt neue, damit sein in der Liste nachgereihter Ortsfreund zu einem Mandat kommt, dann ist das uraltes Apparatschiks-Denken. Bleiben drei Fragen über: 1. Wird so in der SPÖ mit ParteifreundInnen umgegangen? 2. Ist die Steigerungsformel Freund, Feind, Parteifreund nicht aus diesen Betonköpfen rauszukriegen? 3. Und an die Tips-Redaktion: Wo bleibt die Stellungnahme von Frau Feichtinger?