
STEYR. „Gerade jetzt braucht es mutige politische Entscheidungen“, meint Tips-Leser Günther Nikodem.
Öffentliche Finanzmittel sind derzeit offensichtlich besonders rar. Doch gerade jetzt braucht es mutige politische Entscheidungen, um zukunftsweisende Investitionen in den Klimaschutz und somit die Zukunft unserer Kinder zu tätigen. Ein Rückfall in alte Modelle bei denen überstürzt Geld in überholte Großbauprojekte gepumpt wird, wäre katastrophal und die Folgekosten wohl nicht mehr tragbar. Ich vermute, dass Bürgermeister Markus Vogl mutige Visionen für die Zukunft unserer schönen Stadt andenken möchte.
Leider muss er die Suppe seiner Vorgänger nun auch beim Budget auslöffeln und Uraltprojekte vertreten, die völlig aus der Zeit gefallen sind. Die Finanzierung einer Umfahrungsstraße für Steyr, der sogenannten Westspange, wird die Möglichkeiten einer positiven Stadtentwicklung dauerhaft einschränken. Gleichzeitig widerspricht diese den soeben veröffentlichten Klimaschutzzielen der Stadt Steyr (Klimaschutzstrategie 2040) vollkommen und steht mehr den je zur Diskussion. Liebe Mitbürger in Steyr - mit Ihrer Unterschrift auf der Petition „Nein zur neuen Transitroute durch Oberösterreich“ können Sie aktiv die Politik unterstützen, sich so rasch als möglich dem Klimaschutz zuzuwenden.
von Gunther Nikodem, Steyr
Aussteigen aus Projekt Westspange
Neulich durften wir in der Tips lesen, dass Steyr finanziell in Turbulenzen ist. Wir, als Verein Grüngürtel statt Westspange wollen dies gar nicht kommentieren und überlassen das den Fachleuten, die budgetäre Schieflage zu bewerten. Bürgermeister Vogl meinte jedoch, nun die Vorhaben und Ausgaben prüfen zu lassen. In diesen turbulenten Zeiten müssen viele Leute den Gürtel enger schnallen und so muss sich auch die Politik daran halten, wenn schon, dann nachhaltig in die Zukunft zu investieren und nicht den nächsten Generationen einen noch höheren Schuldenberg zu überlassen, denn diese werden bald ohnehin gewaltigere Aufgaben wie die Klimakatastrophe finanziell zu stemmen haben.
Darum fordern wir als Verein Grüngürtel statt Westspange Bürgermeister Vogl auf, mit dem Land OÖ aus dem Projekt Westspange sofort auszusteigen. Die prognostizierte Steuerlast, die das Projekt Westspange verursachen wird, hat sich schon mehr als verdoppelt. Wir brauchen und wollen keine Transitroute durch Steyr, wir wollen keine zusätzliche Bodenversiegelung mehr, wir wollen nicht noch mehr Verkehr in Steyr und daher auch keinen vierspurigen Ausbau der Ennser Straße stadteinwärts. Wir wollen, dass vernünftig in den öffentlichen Verkehr und Radfahrwege investiert wird, um den innerstädtischen Verkehr zu verringern. Es ist Zeit, endlich an die Zukunft zu denken. Lieber Herr Bürgermeister, entscheiden Sie weise, was Sie mit unserem Steuergeld der Nachwelt hinterlassen.
von Michael Regele, Steyr
Obmann Grüngürtel statt Westspange