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Steyrer Architekten planten Metro Salzburg

Karin Novak, 06.12.2023 11:37

STEYR. Die Architekten Poppe*Prehal aus Steyr durften als Generalplaner den Metro Cash&Carry Markt in Wals-Siezenheim grundsanieren. Am 7. November war die festliche Eröffnung.

 (Foto: Walter EbenhoferKirchengasse 4 4400 Steyr, Austriawalter.ebenhofer@aon.at+43 (0)676 37 44 380)
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„Unser ehrgeiziges Ziel bei Metro Salzburg war es, das innovative Klimakonzept des bereits 2017 eröffneten Neubaus in St. Pölten auch hier zu integrieren. Der komplette Umbau wurde bei laufendem Betrieb durchgeführt und sämtliche neu gebauten Bereiche sind in Holz ausgeführt. Erneut präsentieren wir ein Leuchtturmprojekt. Wir sind voller Freude und Stolz!“, so die Architekten Andreas Prehal und Helmut Poppe.

Nachhaltige Sanierung

Metro St. Pölten zeigte es vor fünf Jahren mit dem Cash & Carry Markt Zero1 vor. Er wurde als erstes Null-Emissions-Gebäude der Metro-Gruppe errichtet und erhielt die BREEM-Zertifizierung „Outstanding“. Dieses Nachhaltigkeitslevel erreichen weltweit nur zwei Prozent aller zertifizierten Gewerbegebäude. Das Ziel in Salzburg war eine klare, übersichtliche Architektur sowohl innen als auch außen. Der über die Jahre gewachsene Gebäudekomplex wurde durch intelligente architektonische Neugestaltung und eine nachhaltige Sanierung behutsam geformt und erweitert, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

Holz als bevorzugtes Material, wenig Technik

Die Hochregallager wurden aus dem Marktzentrum an den Rand verlagert, im Herzen entstand ein heller, offener Raum mit einer rundum laufenden Galerie, ein lichtdurchflutetes Atrium. „Dieser Komfort und das Aha-Erlebnis mit Panoramarundblick haben sich bereits in St. Pölten bewährt und werden von den Kunden extrem gut angenommen,“ freuen sich die planenden Architekten. Völlig neu gestaltet wurde der Kassenbereich in Holzbauweise. Generell griffen die Architekten bei allen neuen Gebäudeelementen – wie auch dem neuen Hochregallager – auf Holz zurück. „In die neue Architektur des Marktes packten wir Energieeffizienz – mit so wenig Technik wie möglich. Denn Technik bedeutet immer auch Wartung, Aufwand und Kosten. Viel schlauer ist es, die Hülle des Gebäudes intelligent zu planen und Abläufe sowie notwendige Technik optimal zu nutzen.“ so die vorausschauenden Architekten.

Brandventilatoren zugleich Nacht-Lüftungsanlage

Das Ziel war, im gesamten Verkaufsbereich auf herkömmliche Lüftungs- und Klimaanlage zu verzichten und die Temperaturregelung durch Nachtkühlung zu realisieren. Aufgrund der bestehenden Strukturen gab es dazu planerische Einschränkungen. Es war unvermeidbar Brandrauchventilatoren an der Fassade des Erdgeschosses und auf dem Dach zu installieren. Im Brandfall leiten diese Ventilatoren Rauch aus dem Gebäude. Genau diese Ventilatoren werden auch für die Nachtlüftung verwendet, allerdings mit niedriger Drehzahl, um die Luft umzuwälzen. So konnte auf den Einsatz einer zusätzlichen mechanischen Lüftungsanlage und einer Klimatisierung des gesamten Verkaufsbereichs verzichtet werden.

Verringerung des CO2-Ausstoßes

Durch die Sanierung des Metro Marktes wurde der CO2-Ausstoß von 87,0 kg/m²a auf 20,5 kg/m²a verringert. Das ergibt eine CO2-Verringerung von insgesamt 994 Tonnen pro Jahr. Die PV-Anlage auf dem neu errichteten Hochregallager weist eine Anschlussleistung von 67 kWp auf. Auf dem Hauptdach konnte aufgrund der zu geringen Tragfähigkeit des Bestandes keine PV Anlage installiert werden.

Durchgehender Betrieb

In zwei Bauetappen wurde der Metro-Markt Wals-Siezenheim in knapp eineinhalb Jahren komplett umgebaut. Der Markt blieb während des gesamten Umbaus in Betrieb. „Quasi operieren am offenen Herzen mit umfassenden Auf- und Abbauten diverser Provisorien beispielsweise beim Brandschutz“ so die Architekten schmunzelnd. „Ganz ehrlich freue ich mich, dass wir jene vorausschauenden Innovationen, die den Neubau des Marktes in St. Pölten zum Leuchtturm gemacht haben, hier bei der Generalsanierung ebenfalls einbringen konnten – Nachtkühlung, Abwärmenutzung, Hochregallager raus aus dem Zentrum“, so das klare Fazit der Architekten.


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