Warum die Generation Z besser ist, als ihr Ruf
STEYR. Zum „Metall Talk“ bei der Firma Riegler Metallbau in Steyr kam unter anderem Bildungsminister Martin Polaschek.
Es wurde über die neue Arbeitskultur und den Dialog der Generationen debattiert. Im Zentrum stand die Generation Z, die mit teils massiven Vorurteilen konfrontiert wird. Bundesminister Martin Polaschek, Wirtschaftssoziologe Bernhard Kittel, Unternehmerin Bettina Riegler und Generation Z-Vertreterin Elena Kern diskutierten über die Herausforderungen des Arbeitsmarktes und wie diese Generation die Zukunft der Arbeitswelt prägen kann.
Mehr Wertschätzung
Bettina Riegler, Unternehmerin und Gastgeberin, betonte die Notwendigkeit, der Generation Z mit mehr Vertrauen und Flexibilität zu begegnen. „Der Generationswechsel ist keine Herausforderung, sondern eine Chance. Junge Menschen wollen Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln – das zeigt sich deutlich in unserem Betrieb“, so Riegler.
Sie fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Bildungssystem, um den jungen Menschen praxisnahe Möglichkeiten zu bieten. Eine weitere Forderung ist die Aufwertung der Berufsschulen, sowohl in Bezug auf die Lehrpläne als auch auf die Qualität der Pädagogen. Sie betont, dass Berufsschulen in der Bildungslandschaft nicht an letzter Stelle stehen dürfen, sondern den gleichen Stellenwert wie andere Schulformen erhalten sollten, um junge Fachkräfte bestmöglich auszubilden.
Bundesminister Polaschek unterstrich die Bedeutung der Bildung für eine erfolgreiche Integration der Generation Z in die Arbeitswelt. Er versprach, dass Lehrpläne künftig flexibler an die Bedürfnisse der Arbeitswelt angepasst werden. „Unsere Welt wird komplexer, und die jungen Menschen sind bereit, diese Herausforderungen anzunehmen. Wir müssen ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand geben“, sagte Polaschek.
Motivierter als viele glauben
Elena Kern, Vertreterin der Generation Z und Mitarbeiterin bei Riegler Metallbau, wehrte sich entschieden gegen das Vorurteil, ihre Generation sei arbeitsscheu oder wenig motiviert. „Wir sind nicht faul, wir wollen uns weiterentwickeln und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Unsere digitale Kompetenz ist ein Vorteil, den viele Arbeitgeber zu wenig schätzen“, sagte sie. Studien bestätigen, dass die Generation Z keineswegs weniger motiviert sei als frühere Generationen, sondern vielmehr andere Ansprüche an ihre Arbeit stelle, wie etwa mehr Flexibilität und flache Hierarchien.
Wirtschaftssoziologe Bernhard Kittel stellte klar, dass wissenschaftliche Untersuchungen keinen Rückgang der Arbeitsmotivation bei jungen Menschen belegen. „Das Bild der unmotivierten Generation Z ist ein mediales Konstrukt, das der Realität nicht entspricht“, so Kittel. Stattdessen seien es oft strukturelle Probleme des Arbeitsmarktes und eine mangelnde Wertschätzung manueller Berufe, die zur aktuellen Fachkräftemangeldebatte beitragen
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