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Zwei Nationalräte aus der Region Steyr vor Abschied aus Wien

Robert Hofer, 19.09.2024 08:50

STEYR. Österreich wählt am 29. September den neuen Nationalrat. Derzeit ist die Region Steyr durch drei Mandatare im Parlament vertreten.

Das Parlamentsgebäude in Wien (Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf)
  1 / 3   Das Parlamentsgebäude in Wien (Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf)

Johann Singer wurde am 28. Oktober 2008 als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt. Nach über 16 Jahren im Parlament in Wien ist für den 66-jährigen ÖVP-Politiker bald Schluss, der Bürgermeister von Schiedlberg kandidiert heuer nicht mehr für den Nationalrat. Gleiches gilt für die Neos-Abgeordnete Katharina Werner, ihre Zeit im Parlament endet nach drei Jahren. „Ich konnte einige politische Erfolge erzielen: Etwa, dass der Seniorenbund und andere Vorfeldorganisationen der ÖVP die zu Unrecht bezogenen Corona-Förderungen zurückzahlen mussten“, erzählt die in Ternberg aufgewachsene Steyrerin.

Café schließt

Dass es in Steyr erneut zu Problemen mit Wahlkarten kam, ärgert die Politikerin. Sie hat ihre Stimme deshalb schon persönlich per Wahlkarte im Rathaus abgegeben. Bis 27. September ist diese Variante von Montag bis Freitag (8 bis 12 Uhr) sowie Montag und Dienstag zusätzlich von 13 bis 16 Uhr möglich.

Sollte Neos in Regierungsverantwortung kommen, sieht sich Werner als mögliche Personalreserve. „Wenn man auf mein Wissen und meine Erfahrung im Bildungsbereich zurückgreifen möchte. Ansonsten habe ich auf jeden Fall viele meiner Ideen für ein chancengerechteres Bildungssystem in meinem Buch ,Gemma Bildung‘ festgehalten“, so die 39-Jährige.

Auf lokaler Ebene werde sie sich weiterhin politisch engagieren. Ihr Café Buch und Bohne im Steyrdorf hat am 29. September, dem Wahltag, ein letztes Mal geöffnet. „Das war für mich von Anfang an klar und ich habe es auch so kommuniziert. Ich wollte sehen, wie es sich entwickelt, und habe viel gelernt“, sagt Werner. „Der Arbeitsaufwand war enorm und ich habe gesehen, dass so etwas alleine nicht stemmbar ist, vor allem wenn man Kinderbetreuungspflichten hat.“

Chance Rüstungsindustrie

Ebenso lange wie Singer ist der FPÖ-Politiker Gerhard Deimek im Nationalrat vertreten. Er ist auch heuer Spitzenkandidat seiner Partei im Traunviertel und hat somit gute Chancen, weiterhin Nationalrat zu bleiben. Aktuell ist er bei den Freiheitlichen Technologiesprecher.

Für den Wirtschaftsraum Steyr kann sich der Pfarrkirchner einen sogenannten „Defense-Hub“ vorstellen. „Das würde Wohlstand sichern und Wertschöpfung im eigenen Land halten. Der Bedarf an militärischer Ausrüstung steigt in ganz Europa“, sagt Deimek. Steyr wäre laut dem 61-Jährigen ein guter Standort für die Rüstungsindustrie. „ Die Stadt hat nicht nur eine lange Tradition in der Produktion hochwertiger Industriegüter, sondern auch eine gut ausgebildete Facharbeiterschaft und eine hervorragende Infrastruktur.“

Wahlberechtigt ist am 29. September jeder, der die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet hat sowie nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen ist.

Wahlkarten können schriftlich (bis 25. September) oder persönlich (bis 27. September) bei der Gemeinde beantragt werden, in der man wahlberechtigt ist.


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