LOSENSTEIN. 2018 übernahm Freudenberg den Schneegans-Standort in Losenstein. Gefertigt werden Dichtungen für die Automobil-Industrie. 2026 soll Schluss sein.
Die Ankündigung der für 2026 geplanten Werksschließung kam für die Belegschaft völlig überraschend, insbesondere nach des erst kürzlich gefeierten 175-Jahr-Jubiläums des Konzerns. „Diese Nachricht war für uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, erklärt Marco Plöchl, Vorsitzender des gemeinsamen Betriebsrats von Arbeitern und Angestellten. „Niemand hat damit gerechnet und entsprechend verunsichert, verstört und letztlich auch wütend sind die Kollegen.“
Am Donnerstag versammelten sich rund 40 Beschäftigte des Freudenberg-Werks Losenstein zu einer spontanen Kundgebung vor dem Tagungsort im Landgasthof Mayr in St. Ulrich, wo Vertreter des Management-Boards mit dem Europäischen Betriebsrat (EBR) über die Zukunft des Standorts berieten. Die Protestierenden forderten den Erhalt ihrer rund 100 Arbeitsplätze und eine öffentliche Stellungnahme der Konzernleitung.
Die Gewerkschaft GPA kritisiert die Schließungspläne scharf. Wolfgang Gerstmayer, Landesgeschäftsführer der GPA OÖ, betont: „Es ist definitiv nicht nachvollziehbar, warum die Konzernleitung einen solchen Schritt überhaupt in Erwägung zieht. Wir sichern den Betriebsräten unsere volle Unterstützung zu.“
Die Belegschaftsvertretung arbeitet gemeinsam mit den Gewerkschaften GPA und PRO-GE sowie Experten der Arbeiterkammer OÖ an einem alternativen Wirtschaftskonzept. Dieses wurde am Donnerstag erstmals intensiv mit den Managementvertretern und dem EBR diskutiert.
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