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Zum Essen fast zu schade: Motiv-Torten-Kunst aus Ternberg

Angelika Hollnbuchner, 07.03.2017 11:42

TERNBERG. „Ich habe noch vier Affen im Keller“, lacht Anita Recalde. Was die Ternbergerin meint, sind Entwurfsmodelle von „Koko“, dem vielleicht süßesten Gorilla, dem je eine Torte Bühne war. Recalde versteht sich auf Motivtorten und hat jetzt ein Buch darüber herausgebracht.

Anita Recalde mit ihrer „Koko“-Torte   Fotos: Melanie Nedelko
  1 / 5   Anita Recalde mit ihrer „Koko“-Torte Fotos: Melanie Nedelko

Die Leidenschaft packte Anita Recalde vor gut 35 Jahren in ihrer damaligen Wahlheimat Argentinien. Beim Kochen schnitt sie sich heftig in den Daumen und lief mit der blutigen Hand zur Nachbarin. Dort stand ein Blumenkorb auf dem Tisch – „eine wunderschöne Motivtorte“, erzählt Recalde, „in dem Moment habe ich mir diesen Virus eingefangen.“

An die tausend eigene Tortenkreationen später hat die Ternbergerin nun eine 2000-fach bebilderte Tortenschule in Buchformat gestaltet. Schritt für Schritt erklärt sie darin ganz genau, wie man den eigenen Tortentraum wahr werden lässt.

Sie teilt damit ein Wissen, das sie sich weitgehend selbst beigebracht hat. Nur drei Basiskurse belegte Recalde noch bei der berühmten argentinischen Torten-Meisterin Marta Ballina, ehe es für sie, ihren argentinischen Mann und die gemeinsamen Kinder in die alte neue Heimat Österreich ging.

Hier probierte Anita Recalde weiter aus, brachte sich auch mittels Unterlagen von Übersee Neues bei und beglückt seither Menschen mit ihren essbaren Kunstwerken. „Meine Familie und Freunde wissen schon: Wenn ein Geburtstag oder eine Taufe ansteht – mein Geschenk ist eine Torte.“

Geduld macht den Meister

Dabei nimmt sie sich alle Freiheit, sich kreativ auszutoben: Nilpferdchen, Löwe und Giraffe sausen im Minirennauto über den Tortenasphalt, Pinguine machen auf einer antarktischen Torteninsel Urlaub und essbare Marathonschuhe thronen auf der schmackhaften Schuhschachtel. Eule „Schuhu“ guckt vom Torten-Baumstumpf und Gorilla-Königin Koko macht es sich mit Bananen im Tortendschungel gemütlich.

Die knusprige Affendame aus Puffreismasse ist Anitas Liebling, unzählige Stunden hat sie an ihrem Aussehen und einer möglichst einfachen Umsetzung gefeilt. Wenn es ans Werk geht, spielt für die dreifache Mutter erwachsener Söhne Zeit aber kaum eine Rolle: „Wenn ich mich einer Torte widme, kann ich komplett abschalten und mich so richtig erholen.“

Das immer wieder erstaunliche Ergebnis und die leuchtenden Augen der Beschenkten sind da nur noch Draufgabe. „Dass die Torte auch gut schmeckt, gehört für mich selbstverständlich dazu“, betont Anita Recalde. Künstlerisches Talent, Fantasie und vor allem Geduld brauche es für dieses Hobby schon: „Ein Drittel der Zeit braucht die Torte, zwei Drittel das Verzieren.“

Backtipps

Am Buch mit 20 Torten hat Recaldes jüngster Sohn mitgearbeitet. „Er hat mich auch immer wieder auf den Boden geholt, damit die Rezepte nicht zu kompliziert werden“, lacht sie. In sieben Kapiteln wird der Anfänger von den Basics bis zu komplexeren „Tortenstars“ angeleitet. Auch auf Youtube gibt Recalde Backtipps. Und gerade ist ein Heft mit 50 Kuchen- und Creme-Rezepten erschienen.


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