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GuD-Kraftwerk Timelkam: Für sichere Versorgung in Österreich und Deutschland im Einsatz

Leserartikel Mag. Doris Breinstampf, 29.10.2015 15:33

Timelkam. Seit rund zwei Jahren stellt die Energie AG Oberösterreich ihr hochmodernes und effizientes Gas-und-Dampf-Kraftwerk (GuD) in Timelkam als Netzreserve für die Versorgungssicherheit in Deutschland und Österreich zur Verfügung. Im abgelaufenen Sommer, in dem das Kraftwerk im Engpassmanagement der österreichischen APG im Einsatz war, musste das Kraftwerk 46 Mal aktiviert werden, um Leitungsüberlastungen zu vermeiden und eine sichere Versorgung im Sommer zu gewährleisten.

Der thermische Kraftwerkspark in Timelkam
Der thermische Kraftwerkspark in Timelkam

Im sogenannten Engpassmanagement sind alle Maßnahmen zusammengefasst, mit denen der Netzbetreiber Leitungsüberlastungen vermeiden kann. Dieser Prozess beinhaltet auch Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit durch die Leistungserhöhung oder -reduktion von einzelnen Kraftwerken – alle Maßnahmen dienen dazu, eine sichere Versorgung sicherzustellen und einen Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern.  Im vergangenen Sommer wurde die gesamte Leistung des GuD-Kraftwerkes in Timelkam 46 Mal angefordert, um das Gleichgewicht in den Netzen und somit eine sichere Versorgung aufrecht zu halten. Im Zeitraum von Juli bis September war das Kraftwerk ca. 700 Stunden im Einsatz – im Vergleich dazu betrug die Gesamtlaufzeit im Geschäftsjahr 2013/14 aufgrund der Verwerfungen am Strommarkt, die einen Regelbetrieb unwirtschaftlich machen, gerade einmal 28 Betriebsstunden! 

Timelkam stemmt mit rot-weiß-rotem Kraftakt Netzstabilität in Mitteleuropa 

Der regionale Standort in Oberösterreich mit den günstigen Anbindungen in Österreich und nach Deutschland ist hier zusätzlich von besonderer Bedeutung, um gezielt einzelne Leitungen durch zusätzliche Strom-Einspeisung zu entlasten. Besonders bemerkenswert war der 24. September dieses Jahres: Das mitteleuropäische Stromnetz war aufgrund fehlender Nord-Süd-Transportkapazitäten derart in Schieflage geraden, dass in einem innerösterreichischen Kraftakt rund 4.000 MW Kraftwerksleistung aus allen verfügbaren thermischen Kraftwerken und Pumpspeicherkraftwerken hochgefahren werden mussten, um die Netzstabilität sicherzustellen.  Das Entgelt für die Bereitstellung des Kraftwerks im Engpassmanagement deckt allerdings nur einen Teil der Vollkosten im Bereitschaftsbetrieb ab. Angesichts hoher Gaspreise und niedriger Strompreise ist ein kostendeckender Normalbetrieb nicht möglich. Das GuD-Kraftwerk der Energie AG wird bis 2018 für die Netzstabilisierung sowohl im Sommer- als auch im Winterhalbjahr für Übertragungsnetzbetreiber verfügbar gehalten.


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