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TRAGWEIN. Für ein Volontariat ist man nie zu alt – dachte sich Notburga Schaffner. Seit ihrer Pensionierung war sie bereits drei Mal in Israel, um freiwillig in einer Herberge und in einem Alten- und Pflegeheim für Frauen zu arbeiten.

  1 / 3   Die Pensionistin Notburga Schaffner (hinten 2.v.r.) arbeitete als freiwillige Helferin in einem Alten- und Pflegeheim in Israel.
„Während meiner Ausbildung zur Selba-Trainerin erzählte mir eine andere Teilnehmerin von freiwilligen Arbeitseinsätzen in einem Österreich-Hospiz in Jerusalem“, sagt Schaffner. „Es war schon immer mein Traum, das Heilige Land anzuschauen. Diese Reise mit einem Volontariat zu verbinden war für mich die perfekte Lösung.“ Sie nahm Kontakt mit der Ordensschwester Bernadette vom Österreich-Hospiz in Jerusalem auf. Im Februar 2012 begann sie dann in der Herberge für Pilger zu arbeiten. Das Hospiz wurde von Kaiser Franz Josef für österreichische Pilger errichtet. Für Kost und Logis arbeitete Schaffner neben Zivildienern und Studenten drei Monate im Hospiz. „Die meiste Zeit habe ich Küchendienst gemacht“, erzählt sie. In ihrer Freizeit unternahm sie Ausflüge, um heilige Stätten wie den Ölberg, die Stadt Nazareth und auch das Tote Meer und den See Genezareth zu besuchen. Arbeit im Alten- und Pflegeheim Beim Emmaus-Gang von Jerusalem nach Emmaus am Ostermontag lernte Schaffner Schwester Hildegard kennen, die Ordensschwester im Salvatorianer-Kloster in Emmaus ist. „Sie stammt ebenfalls aus dem Mühlviertel, aus Vorderweißenbach und wir haben uns sofort gut verstanden. Da ich selbst 20 Jahre im Pflegebereich tätig war, haben wir über ein Volontariat im Pflegeheim gesprochen.“ Im Oktober flog Schaffner erneut nach Isreal, um drei Monate in dem Pflegeheim für alte und behinderte Frauen in Emmaus-Qubeibe (Palästina) zu arbeiten. „Das Pflegeheim ist zum großen Teil auf Spendengelder und freiwillige Mitarbeiter angewiesen. Ich traf dort auf freiwillig Helfer aus Deutschland, Polen, der Schweiz und den Philippinen.“ Schaffner war für vier bis fünf Personen im Heim zuständig. „Die Pflegearbeit war im Prinzip wie bei uns, nur dass die Ausstattung nicht so gut ist“, erzählt die Tragweinerin. „Eine Bewohnerin, sie war früher Lehrerin, hat mir ein paar arabische Worte beigebracht.“ In ihrer Freizeit hat sie einige Ausflüge unternommen. Auch nach Jerusalem reiste sie während ihres zweiten Aufenthaltes in Israel. „Obwohl das Pflegeheim nur 15 Kilometer von Jerusalem entfernt liegt, war es immer umständlich nach Jerusalem zu kommen, da Mauern die Regionen abgrenzen. Man muss über Checkpoints zuerst nach Ramallah und von dort kann man erst weiter nach Jerusalem.“ Am späten Abend auf der Heimreise verirrte sich Schaffner einmal. „Ich kannte mich noch nicht so gut aus und habe mich mit Händen und Füßen verständigen müssen. Ein paar Jugendliche haben sich einen Spaß daraus gemacht und mich mit ihren Fahrrädern umkreist. Eine Frau alleine am Abend draußen ist dort eher ungewöhnlich. Ein Mann hat mir dann aber eine Mitfahrgelegenheit nach Qubeibe organisiert.“ Flugverbot ausgesprochen Bei ihrem zweiten Volontariat im Pflegeheim im Vorjahr hat sich Schaffner in Isreal schon gut zurechtgefunden. Von Mai bis Juli 2014 war sie erneut im dem Heim als Volontärin. „Die Heimreise war dieses Mal aber ein Problem.“ Im Juli 2014 wurde ein Flugverbot für den Flughafen von Tel Aviv ausgesprochen, nachdem eine Rakete aus dem Gazastreifen nahe dem Flughafen zwischen Jerusalem und Tel Aviv eingeschlagen war. „Ich musste ein paar Tage länger bleiben. Mein Sohn hat von zuhause aus versucht, mir einen Flug in die Türkei zu organisieren, da diese Flüge zuerst nicht eingestellt wurden. Als ich dann am Flughafen war, waren die aber auch gesperrt.“ Nach einigen Tagen konnte Schaffner dann aber wieder nach Hause fliegen. Auf die Frage, ob sie noch einmal nach Israel will, sagt sie: „Man soll niemals nie sagen.“

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