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Michaela Billinger wurde als neue Leiterin des AMS Traun begrüßt

Laura Voggeneder, 22.01.2019 12:00

TRAUN. Nach etwas mehr als fünf Jahren in der Geschäftsstelle Rohrbach kehrt Michaela Billinger zurück zu ihren Wurzeln. Mit 1. Jänner 2019 hat sie Karl Steininger als Leiter der AMS-Geschäftsstelle Traun abgelöst. Am 17. Jänner wurde der Wechsel im AMS Traun offiziell gefeiert.

 Foto: Cityfoto/Wolfgang Simlinger
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Karl Steininger hat 15 Jahre die Arbeitsmarktservice-Geschäftsstelle in Traun geleitet. Der gut vernetzte Leondinger gibt jetzt das Zepter an eine frühere Mitarbeiterin ab und geht in den Ruhestand. 2017 hat er den neuen AMS-Standort im Madlschenterweg eröffnen können, womit der alte Standort in der Christlgasse Geschichte war.

Am 17. Jänner wurde Michaela Billinger im AMS Traun offiziell begrüßt. Zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister, Bezirkspolitiker, Gemeindevertreter, Vertreter der Wirtschaft, Arbeitskollegen und Billingers Familie waren dabei. Das Showprogramm lieferte eine Abordnung der Schuhplattler des Heimat- und Trachtenvereins Traun.

Zurück zu den Wurzeln

Mit der Geschäftsführung in Traun kehrt Billinger zurück an ihre Wurzeln. Seit 2003 arbeitet sie beim Arbeitsmarktservice. Unter der Leitung von Karl Steininger hat sie in Traun das Handwerk von der Pike auf gelernt und durfte Ideen entwickeln, wie sie im Gespräch mit Tips erzählt. Mit den Kollegen ist etwa die Idee zum Wiedereinstiegsschalter entstanden. Billinger hat am Schalter begonnen und sich zur stellvertretenden Abteilungsleiterin hochgearbeitet.

Vor fünfeinhalb Jahren wechselte Billinger an die Geschäftsstelle Rohrbach, wo sie die Leitung übernahm. Heute gilt das AMS Rohrbach intern als erfolgreichste Geschäftsstelle Oberösterreichs und Österreichs. Das AMS Traun werde unter ihrer Leitung zu den besten drei Geschäftsstellen Oberösterreichs zählen, sagt Billinger. Besonderer Dank gelte ihren Mitarbeitern und ihrer Familie, sagt Billinger in ihrer Rede bei der Begrüßungsfeier. Sie ist verheiratet, hat drei Söhne und einen Hund.

Neues Haus mit Leben füllen

„Karl Steininger hat das Haus gebaut, ich darf es mit Leben füllen“, sagt Billinger. Bis Ende Februar wird Billinger 54 Mitarbeitergespräche führen, die eng getaktet sind. Das sei ihre erste Etappe, erzählt sie. Dann sind Hospitationen geplant, damit Billinger ein Gefühl bekommt, wie es sich als Kunde am AMS Traun anfühlt. Danach wird sie Betriebe besuchen.

Ein erstes ihrer Projekte ist eine kleine Lehrstellenmesse am 26. Februar, bei der auch Lehrstellensuchende aus Asten und Enns eingeladen werden. Es handle sich hier um jene Jugendlichen, die nach der großen Lehrlingsmesse 2018 in Leonding noch keine Lehrstelle gefunden haben.

Ein Höhepunkt 2019 auch für das AMS Traun die Eröffnung des Betriebskindergartens in der PlusCity im Herbst. Billinger sieht dieses Projekt von PlusCity-Geschäftsführer Ernst Kirchmayr als essenziell für Arbeitnehmer im Handel, die meistens Frauen sind. Gerade für Alleinerzieherinnen sei das Angebot in Kinderbetreuungseinrichtungen nicht ausreichend, um mehr arbeiten gehen zu können. Für Billinger ist der Kindergarten die logische Weiterentwicklung des Wiedereinstiegsschalters für Frauen nach der Karenz, den sie gemeinsam mit Kollegen nach ihrem Wechsel nach Traun aufgebaut hat.

Herausforderungen in Linz-Land

Im Jahresdurchschnitt sind laut Billinger 3.500 bis 4.000 Personen am AMS Traun vorgemerkt. Die größte Herausforderung im Bezirk Linz-Land werde die Flexibilität der Arbeitssuchenden sein. Die Kunden in Rohrbach hätten größere Wegstrecken zu einem Arbeitgeber als selbstverständlich in Kauf genommen, das sei in Linz-Land nicht so. „Die Flexibilität muss man den Menschen näher bringen“, sagt Billinger. Ein großer Vorteil sei die Straßenbahn, die bis nach Traun geht.

Billinger hält viel von Bildung. Sie selbst hat ein Master-Studium an der Donauuniversität Krems absolviert. In Linz-Land haben 45 Prozent aller beim AMS Vorgemerkten maximal Pflichtschulabschluss. Das betreffe Junge genauso wie Ältere. „Man muss den Menschen die Angst vor einer Ausbildung nehmen. Da braucht es innovative Modelle und Möglichkeiten abseits von Berufsschulen, etwa Modelle wie AQUA oder die Lehrstellenförderung“, sagt Billinger.

Ältere Arbeitslose fördern und fordern

Die Gruppe der älteren Arbeitslosen werde immer älter. Ist man früher auf 55-Jährige oder Ältere zugegangen, spricht man jetzt 60-Jährige oder noch Ältere an. Das sei auf die Pensionsreform zurückzuführen. Die Aufgabe des AMS sei, dass man Bewusstseinsbildung schafft und den Kunden Mut macht, dass sie auch in einem höheren Alter noch etwas Neues lernen können, sagt Billinger.

Höher qualifizierte und gut ausgebildete Menschen fordert Billinger auf, sich schon vor einer Kündigung beim AMS zu melden. Das AMS spreche bewusst auch solche Menschen an, damit sie erst gar nicht in die Arbeitslosigkeit rutschen.


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