TRAUN. Erneut hat die Trauner ÖVP eine Diskussion um die Sportanlage Traun (ehemals HAKA Arena) entfacht und fordert eine Verlegung des sanierungsbedürftigen Stadions in den Bereich Freizeitzentrum Oedt. Der Trauner Bürgermeister Rudolf Scharinger (SPÖ) hält wenig von dem Vorschlag.
von ELISABETH ZEILINGER
Die Sportanlage Traun sei laut Trauner VP-Fraktion in einem erbärmlichen, höchst sanierungsbedürftigen und nicht mehr zeitgemäßen Zustand. „Bei einem Sanierungsbedarf von 11 bis 13 Millionen Euro alleine für die Halle und den Bau eines Kunstrasenplatzes, von zusätzlichen Trainingsplätzen, der Verlegung des Hartplatzes, den Zubau eines Sanitär- bzw. Kabinentraktes, der Errichtung von Verwaltungs- und Lagerräumen für die dort tätigen Vereine und der Sanierung des Tribünendaches kann man von einem Gesamtsanierungsbedarf von rund 30 Millionen Euro ausgehen“, bemerkt dazu ÖVP-Fraktionsobmann Wolfgang Weitmann.
Um dieses Geld ließe sich seiner Meinung nach „bei ordentlicher Verwertung des derzeit benützten Areals ein pickefeines Stadion mit Sporthalle zur umfassenden Sportnutzung der Trauner Vereine bauen, wie Beispiele insbesondere aus Deutschland zeigen. Mit der derzeitigen Weiterwurstlerei landen wir unweigerlich in einem Gugl-Desaster“, bemerkt Weitmann dazu weiter. Hintergrund: Für das Linzer Stadion auf der Gugl wurden 32 Millionen Euro statt der geplanten 24 Millionen Euro investiert.
„Rechtlich nicht möglich“
Eine Absiedelung in oder rund um das Freizeitareal Oedtersee steht laut Bürgermeister Rudolf Scharinger nicht zur Debatte. Eine von der ÖVP bezeichnete „ordentliche Verwertung“ des bestehenden Sportzentrum-Standortes sei laut Scharinger rechtlich nicht möglich. „Das Gebiet liegt in der Fluglärmzone, in der das Land OÖ kein neues Wohngebiet genehmigt. Diese Fluglärmzone ist im Flächenwidmungsplan für jedermann ersichtlich und dem Gemeinderat bekannt. Es handelt sich hier also um rechtliche Gegebenheiten, an die wir gebunden sind und die wir auch nicht ändern können“, so Scharinger.
Kosten weitaus geringer
Die Kostenschätzung in Zusammenarbeit mit der Landessportdirektion für die Sanierungskosten beläuft sich laut Scharinger auf rund 9,4 Millionen Euro netto. „Von einer Summe von 30 Millionen Euro sind wir also meilenweit entfernt, da weder zusätzliche Trainingsplätze noch die Bebauung des Hartplatzes oder die Sanierung des Tribünendaches, wie von der ÖVP angeführt, notwendig sind“, entgegnet der Bürgermeister dem VP-Vorschlag.
Weg für Stadion ebnen
Diese Planungsüberlegungen und genaue Details zum Projekt seien im Sportausschuss von den Planern und den Mitarbeitern des Stadtamtes präsentiert, den Gemeinderatsmandataren zur Kenntnis gebracht und anschließend diskutiert worden. „Da im Sportausschuss auch ÖVP-Mandatare vertreten sind, scheint es hier Lücken im Informationsfluss innerhalb der ÖVP zu geben. Anstatt ominöser Zahlen würde ich mir eine „ordentliche Mitarbeit“ der ÖVP wünschen, um gemeinsam den Weg zu einem „pickefeinen Stadion“ zu ebnen“, so Scharinger abschließend.
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